Hamburg. Vier Anbieter gibt es in den Vier- und Marschlanden. Alle haben nur noch Restplätze zu vergeben. Nachfrage nach Mitmachgärten ist groß.
Mit einem kleinen Stand an der Straße, an dem Jantje Schumacher ihr selbstangebautes Gemüse anbot, startete sie vor neun Jahren am Warwischer Hauptdeich 72. Die Kunden zeigten Interesse, wollten doch gern auch mal mit aufs Feld und ins Gewächshaus, um selbst zu erleben, wo Kohlrabi und Co. wachsen. Und so lud die 45-Jährige die Menschen ein und ließ sie teilhaben am Gemüseanbau und der Ernte: Seit 2015 konnte im Mitmachgartenbau selbst geerntet werden.
Mitmachgartenbau: Mehr Platz wäre schön, aber Atmosphäre muss bleiben
Die Zahl der Kunden wurde langsam, aber beständig größer. „Und wer weiß, vielleicht wäre die Fläche irgendwann sowieso zu klein geworden“, sagt Jantje Schumacher, die 2500 Quadratmeter Freiland und 500 Quadratmeter unter Glas zum Anbau zur Verfügung hat. Sie schaute sich daher bereits nach mehr Land um, ist aber bisher noch nicht fündig geworden. Abgeneigt, sich ein wenig zu vergrößern, wäre sie weiterhin nicht, wobei die gemütliche Atmosphäre ihres Mitmachgartenbaus nicht verloren gehen soll: „Klein und fein soll es bleiben“, sagt die 45-Jährige.
Doch das war es im vergangenen Jahr nicht mehr: Die Kundenzahl schoss durch die Corona-Pandemie extrem in die Höhe. Während Tierparks, Schwimmbäder und Co. geschlossen waren, wollten die Menschen trotzdem mal raus und was unternehmen. „Im vergangenen Jahr hatte ich pro Woche gut 400 Leute auf dem Feld“, resümiert Jantje Schumacher. Das Gemüse habe kaum Zeit gehabt zu wachsen, da war es schon wieder aus der Erde geholt, erinnert sie sich.
Jantje Schumacher möchte wieder mehr Zeit für die Kunden haben
Und so kann und soll es in diesem Jahr nicht wieder werden. Daher geht es beim Mitmachgartenbau nach dem Saisonstart am 21. Mai nur mit Jahreskarte aufs Feld. Spontane Ernte-Besuche sind 2021 nicht möglich. „Natürlich wird dann auch mal jemand vorne stehen, den ich wegschicken muss, und das tut mir auch leid, aber es geht nicht anders“, erklärt Jantje Schumacher. Sie sieht die Jahreskarte als „Notwehr-Maßnahme“, auf die sie sich aber freue. Denn so habe sie auch wieder mehr Zeit für die einzelnen Kunden.
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Eine Jahreskarte kostet 30 Euro. Dies soll für die Kunden aber nur ein Anreiz sein, um auch regelmäßig zu kommen und zu ernten. So gibt es auf jeden Einkauf zehn Prozent Nachlass. Und bei regelmäßiger Ernte sei der Jahreskarten-Betrag so schnell wieder drin, erklärt Jantje Schumacher.
Von 70 Jahreskarten sind bereits 58 vergeben
Zahlreiche Stammkunden informierte sie bereits per E-Mail von den Jahreskarten. So waren 58 von 60 Tickets innerhalb weniger Tage vergeben. Daher erhöhte sie die maximale Zahl noch einmal um zehn weitere Karten auf insgesamt 70. Damit ist nun aber tatsächlich die Höchstgrenze erreicht, stellt Jantje Schumacher fest.
Weitere Infos und Kontakt im Internet unter www.mitmachgartenbau.de
- Auch hier wird Gemüse selber geerntet:
Sannmanns Biogärten 45 Quadratmeter großen Parzellen (halbe Parzelle 22,5 Quadratmeter) der Demeter Gärtnerei Sannmann am Alten Kirchdeich in Ochsenwerder sind bepflanzt mit 20 Bio-Gemüsesorten. Die Saison läuft vom 15. Mai bis 13. November. Kosten: 289 Euro oder 179 Euro für eine halbe Parzelle. Von den 100 Parzellen sind noch drei Parzellen frei. Internet: www.sannmanns-biogaerten.de.
Erlebnisgarten Hamburg Eine Parzelle am Kirchwerder Marschbahndamm 289 ist 21, 43 oder 85 Quadratmeter groß und wird mit etwa 30 Gemüsearten nach Bioland-Richtlinien bepflanzt. Kosten: 179 Euro für eine mittlere Parzelle, Bewässerungsservice gegen Aufpreis. Saisonstart ist am 9. Mai. Von den 80 Parzellen sind noch Restplätze frei. Internet: erlebnisgarten-hamburg.de.
Ackerhelden Die Bio-Gärten in Spadenland (In der Weide 8) sind 40 Quadratmeter groß
und werden vor der Saison (1. Mai bis 30. November) mit gut 150 Bio-Jungpflanzen bepflanzt. Kosten: 229 Euro. Von 70 Parzellen sind weniger als 10 Gärten frei. Internet: www.ackerhelden.de.