Hamburg. Bootsverleih „paddel-meier“ spendet im Jubiläumsjahr einen Tannenbaum für den Bergedorfer Markt. Die Geschichte hinter der Tanne.
Passanten legen ihren Kopf in den Nacken und werfen bewundernde Blicke bis
hoch zur Spitze der stattlichen Tanne , die nun auf dem Bergedorfer Markt vom Bezirksamt platziert wurde. Und auch bei Facebook wird „die schöne Tanne“ bereits lobend erwähnt. Bis vergangene Woche hatte die Nordmanntanne noch vor dem Firmengebäude von „paddel-meier“ an der Heinrich-Osterath-Straße 256 in Kirchwerder ihren Platz. Doch dort musste sie nun „schweren Herzens“ weichen, da ihre Wurzeln ein Abwasserrohr beschädigten. „Hoffentlich kann der Baum etwas gute Stimmung verbreiten. Das ist gerade in diesem Jahr dringend nötig“, sagt „paddelmeier“-Chefin Marion Meier, deren Bootsverleih gerade 50 Jahre alt geworden ist.
Dass der Baum einmal auf gut acht Meter wachsen würde, hatte die Familie Meier nicht geahnt, als sie die Nordmanntanne vor etwa 30 Jahren im Topf bei der Baumschule Wichhorst in Ochsenwerder kaufte. Nach dem Weihnachtsfest wurde die Tanne auf dem Hof eingepflanzt, brauchte ein wenig, um sich zu entwickeln, und wuchs dann stetig und vor allem gleichmäßig heran. Jedes Jahr wurde sie mit Lichterketten geschmückt – erst eine dann zwei bis hin zu drei Ketten brauchte Marion Meier, um den Baum zum Leuchten zu bringen.
Tannenbaum auf dem Bergedorfer Markt wird noch geschmückt
Die Spitze musste irgendwann sogar ohne Licht bleiben – sie war zu hoch, um noch mit der Leiter heranreichen zu können. „Leider haben wir ihren Standort nicht richtig gewählt, sodass sie nun gefällt werden musste“, sagt Marion Meier, die damit aber so lange wartete, dass die Tanne als Weihnachtsbaum noch eine neue Aufgabe bekommen konnte. Ab dem heutigen Montag lässt das BID Sachsentor den Baum mit Lichtern zur Weihnachtstanne werden. Ebenso wird die Weihnachtsbeleuchtung von heute an Glanz ins Sachsentor bringen.
Geschäft mit Einzelkunden und Familien lief in diesem Jahr gut
Das Jubiläumsjahr von „paddel-meier“ hatte sich die Chefin eigentlich ganz anders vorgestellt, für den Juli war eine große Feier mit 200 Gästen geplant. Die Einladungskarten waren im Frühjahr schon fertig entworfen, aber der Druck glücklicherweise noch nicht gestartet, als die Corona-Pandemie die Saison auf den Kopf stellte, berichtet Marion Meier. „Doch wir sind mit einem blauen Auge durchgekommen“, sagt sie.
Zwar waren keine Buchungen von größeren Gruppen möglich, aber dafür lief das Geschäft mit Einzelkunden oder Familien so gut, dass gar nicht immer alle Anfragen bedient werden konnten. „Zum Teil waren wir dienstags schon fürs Wochenende ausgebucht“, sagt Marion Meier, die 60 Boote zu ihrer Flotte zählt. In diesem Jahr arbeitete sie nur nach Terminvergabe, gab im Zehn-Minuten-Takt Boote an Kunden aus und vermied so, dass sich Warteschlangen bildeten. „Das hat zu 99 Prozent geklappt“, berichtet sie. Zudem habe auf dem Gelände Maskenpflicht gegolten, sei keiner krank geworden. „Das zeigt uns, dass wir den richtigen Kurs gefahren sind“, sagt Marion Meier.
Statt großer Feier gab es im Juli eine Tombola. Die Gewinner werden nun zu Weihnachten ausgelost und benachrichtigt, kündigt Marion Meier an. „Und die Feier holen wir nach, sobald das wieder möglich ist“, verspricht die 46-Jährige.