Hamburg. Es werden zwölf Langzeitarbeitslose gesucht, die gern am Projekt mitarbeiten wollen. Auch fehlt noch das passende Fahrzeug.

Von Mai an soll ein Foodtruck durch Billwerder rollen und dort leckere Speisen zum günstigen Preis anbieten. „SocialEatery 2.0 – Global kochen, lokal essen“ heißt das Projekt, das von Menschen betreut werden soll, die schon seit mindestens sieben Jahren ohne sozialversicherungspflichtige Beschäftigung sind. Organisiert wird es von der Stiftung Berufliche Bildung (SBB) Kompetenz gGmbH, einem Träger, der bereits mit zwei Projekten im Bezirk Bergedorf präsent ist.

Essen auf Rädern: Stiftung Berufliche Bildung schafft zwölf geförderte Arbeitsplätze

Zwölf neue, geförderte Arbeitsplätze entstehen durch „SocialEatery 2.0“, berichtet Projektleiterin Daniela Loos. Die neuen Mitarbeiter würden maximal fünf Jahre lang gefördert, finanziert vom Team Arbeit Hamburg (Jobcenter), obwohl das Foodtruck-Projekt nur 23 Monate, bis Ende 2023, laufen wird.

„Die Mitarbeiter erhalten von uns Coaching und weitere Qualifizierungsmöglichkeiten“, sagt die Projekt­leiterin. Das könnten bei Verkaufshilfen beispielsweise Schulungen an der Kasse sein. Nach spätestens fünf Jahren sollen die geförderten Arbeitnehmer, von denen einige in Teilzeit und andere in Vollzeit beschäftigt werden, dann fit für den ersten Arbeitsmarkt sein.

Zwei Mitarbeiter für den neuen Foodtruck sind bereits gefunden

Bereiten das Projekt „SocialEatery 2.0“ vor: Projektleiterin Daniela Loos (v.l.), Sozialpädagogin Barbara Zarniko und Anleiter Mike Gerlach, gelernter Küchenmeister, von der Stiftung Berufliche Bildung (SBB) Kompetenz gGmbH.
Bereiten das Projekt „SocialEatery 2.0“ vor: Projektleiterin Daniela Loos (v.l.), Sozialpädagogin Barbara Zarniko und Anleiter Mike Gerlach, gelernter Küchenmeister, von der Stiftung Berufliche Bildung (SBB) Kompetenz gGmbH. © Daniela Loos Prokuristin | Bereichsleitung Orientierung & Perspektive SBB Kompetenz gGmbH Wendenstraße 493 20537 Hamburg Tel: +49 40 21112 - 527 Fax: +49 40 21112 - 111 E-Mail: daniela.loos@sbb-hamburg.de Website | Facebook | Instagram SBB Kompetenz gGmbH Geschäftsführung: Andrea Franke | Frank Giese Sitz Hamburg | Amtsgericht Hamburg | HRB 91332 | Daniela Loos Prokuristin | Bereichsleitung Orientierung & Perspektive SBB Kompetenz gGmbH Wendenstraße 493 20537 Hamburg Tel: +49 40 21112 - 527 Fax: +49 40 21112 - 111 E-Mail: daniela.loos@sbb-hamburg.de Website | Facebook | Instagram SBB Kompetenz gGmbH Geschäftsführung: Andrea Franke | Frank Giese Sitz Hamburg | Amtsgericht Hamburg | HRB 91332

Die SBB Kompetenz bekommt das Geld für die neuen Mitarbeiter vom Bund und reicht es als Gehalt an die geförderten Mitarbeiter weiter, abzüglich der Kosten für Anleiter und Sozialpädagogin, Foodtruck und weitere Ausgaben. Die Sozialbehörde bezuschusst das Projekt, das von vornherein als Minusgeschäft angelegt ist, damit der Träger nicht draufzahlen muss. Durch verkaufte Speisen und Getränke werde kein Gewinn erwirtschaftet, sondern das Projekt mitfinanziert, sagt Daniela Loos. Klar sei aber schon heute, dass die Kosten höher als die Einnahmen sein werden.

Drei Monate lang, bis Ende April, wird das Projekt vorbereitet. Derzeit akquirieren Daniela Loos, Sozialpädagogin Barbara Zarniko und Anleiter Mike Gerlach, gelernter Küchenmeister, geförderte Beschäftigte und suchen nach einem geeigneten Foodtruck oder -Trailer (Anhänger). „Zwei Mitarbeiter haben wir bereits gefunden, zwei Frauen, eine Verkaufs- und eine Küchenhilfe“, sagt die Projektleiterin.

Das Foodtruck-Team sucht auch Reinigungs- und Bürokräfte

Neben weiteren Verkaufs- und Küchenhilfen würden auch Reinigungs- und Bürokräfte benötigt. „Am Ende soll es ja ein funktionierendes Team geben, das wie ein kleiner Betrieb arbeitet“, sagt Daniela Loos. Die vom Jobcenter vermittelten Langzeitarbeitslosen erwarte ein normales Bewerbungsverfahren, die Probezeit betrage, wie anderswo auch, sechs Monate.

Dann soll das Essen auf Rädern startklar sein. Gekocht werde es von vier Küchenhilfen an der Wendenstraße, unter der Regie des 35-jährigen Küchenmeisters Mike Gerlach. Was aus dem Foodtruck gereicht werden soll, steht noch nicht fest. „Vielleicht können wir, je nach Herkunft der Mitarbeiter in der Küche, landestypische Speisen anbieten“, überlegt Daniela Loos, die auf Leidenschaft bei der Arbeit hofft.

Foodtruck rollt in Fördergebiete der integrierten Stadtteilentwicklung

Der Hauptsitz der SBB Kompetenz mit Büro und Produktions­küche befindet sich an der Wendenstraße in Hamm. Dort werden die Speisen zubereitet, mit denen der Foodtruck in sogenannte RISE-Gebiete, Fördergebiete der Integrierten Stadtteilentwicklung, in Billwerder und auch in Poppenbüttel rollt. Vermutlich wird der Truck zweimal pro Woche in der Siedlung Am Gleisdreieck auftauchen.

Ob das immer an derselben Stelle sein wird oder an verschiedenen und ob es – wie bei einem Eiswagen – auch andere (feste) Stopps in Billwerder geben wird, ist noch unklar. Im Sommer sollen für die Kunden Stühle und Tische vor dem Fahrzeug aufgestellt werden. Auch alkoholfreie Getränke sollen dort konsumiert werden können. Daniela Loos kann sich auch Specials wie „ein Kinderprojekt mit Essen“ vorstellen. Deshalb werde die SBB Kompetenz sich mit anderen Trägern und Einrichtungen im Stadtteil kurzschließen.

SBB Kompetenz ist im Bezirk Bergedorf bereits gut vernetzt

Die SBB Kompetenz ist im Bezirk bereits gut vernetzt, betont Daniela Loos. Es gibt bereits den Stadtteilservice Bergedorf, einen Hilfs-Service im Quartier mit Büro an der Osterrade 29. Menschen mit geringem Einkommen können sich dort etwa von sogenannten Ein-Euro-Jobbern beim Umgang mit Behördenschreiben oder beim Einkauf von Lebensmitteln helfen lassen.

„Die sogenannten Ein-Euro-Jobber bekommen inzwischen einen Stundenlohn von 1,60 Euro, der zu ihrem Leistungsbezug, dem Arbeitslosengeld II, hinzukommt“, sagt Daniela Loos. Die Mitarbeiter des Stadtteilservice würden vom Jobcenter in die sogenannte Arbeitsgelegenheit vermittelt.

Am Fleetplatz 1-7 in Neuallermöhe würden wiederum Qualifizierungsmaßnahmen angeboten, die vor allem auf Erziehende zielten. Das Angebot bestehe aus den Bereichen Grundqualifizierung/Unterricht (etwa Mathe, Deutsch, EDV) und der Vermittlung von Betriebspraktika.