Hamburg. Ausgleichsmaßnahmen und vorbereitende Maßnahmen werden derzeit durchgeführt. Neue Heimat für den Moorfrosch. Baustart im Sommer.

Jetzt sind die Bagger im Einsatz: Der Bau der Jugendstrafanstalt direkt neben der Justizvollzugsanstalt Billwerder wird vorbereitet. „Seit November 2020 werden bauvorbereitende Maßnahmen durchgeführt. Dazu gehören beispielsweise Baumfällarbeiten, insbesondere aber die Erstellung eines Ausgleichsgrabens aufgrund von artenschutzrechtlichen Vorgaben“, berichtet André Otto, Sprecher der Justiz­behörde.

Der 690 Meter lange Graben mit flachen Profilen werde als vorgezogene Ausgleichsmaßnahme für den Moorfrosch gebaut, teilt Björn Marzahn, Sprecher der Umweltbehörde, mit. Die Umsetzung erfolge durch die von der Justizbehörde beauftragte städtische Sprinkenhof GmbH. Marzahn: „Die Tiefbauarbeiten sind weitgehend abgeschlossen.“ Bis zum Frühjahr würden noch Restarbeiten wie etwa Ansaatarbeiten ausgeführt.

Bagger im Einsatz: Bau der neuen Jugendstrafanstalt beginnt

Mit Mitteln aus dem Sondervermögen Naturschutz und Landschaftspflege werden auf einer Fläche von rund 13 Hektar Gräben und Rohrverbindungen gelegt. Um einen korrekten Wasserstand gewährleisten zu können, wird ein Stauwehr eingebaut.

„Die Arbeiten schreiten gut voran. Die Einsaaten erfolgen je nach Wetterlage im Frühjahr oder Sommer“, sagt Marzahn Die Baukosten liegen laut Umweltbehörde bei 70.000 Euro. Ein Flächenanteil von rund 6,6 Hektar diene als vorgezogene Ausgleichsmaßnahme für den Bebauungsplan Billwerder 31.

Drei Verdachtspunkte für Bombenblindgänger entdeckt

In Unterbillwerder sind für die Umsetzung der Naturschutzmaßnahmen zudem nach einer Kampfmittelauswertung durch die Feuerwehr Verdachtspunkte sondiert worden. Dies sei auf rund 3,8 Hektar durch das Abfahren mit speziellen Sonden durch eine Fachfirma erfolgt.

„Drei Bombenblindgänger-Verdachtspunkte müssen noch untersucht werden“, sagt Björn Marzahn. Die Arbeiten erfolgen im Auftrag des Sondervermögens Naturschutz und Landschaftspflege.

Gesamtbaukosten belaufen sich auf 164,39 Millionen Euro

Mit der Errichtung des Neubaus soll laut Justizbehördensprecher André Otto voraussichtlich im Sommer begonnen werden. Im Oktober 2019 hatte die Hamburgische Bürgerschaft das Bauprojekt „Jugendanstalt Hamburg“ einstimmig beschlossen. Die Gesamtbaukosten belaufen sich auf gut 164,39 Millionen Euro. Den Großteil davon machen die reinen Basisbaukosten aus, die mit gut 99 Millionen Euroveranschlagt sind.

„In den Gesamtbaukosten ist außerdem ein Puffer für Preissteigerungen und Kostenvarianzen in ­Höhe von insgesamt 31,76 Millionen Euro enthalten“, teilt Sprecher Otto mit.