Hamburg. Für 13 Ehemalige der Jungenschule Spieringstraße in Bergedorf gab es ein Wiedersehen – 65 Jahre nach dem Abschluss.

Die Mauer zur Mädchenschule war absolut tabu: Jungs aus der Jungenschule Spieringstraße, die zur benachbarten Mädchenschule an der Ernst-Henning-Straße herüberkletterten, drohte eine ordentliche Strafe. Doch die Schüler kümmerte das herzlich wenig – und so gab es damals, im Bergedorf vor mehr als sechs Jahrzehnten, so manchen Ärger….

Anekdoten, an die sich die einstigen Schüler der Jungenschule heute mit Schmunzeln erinnern: 13 Ehemalige der Abschlussklasse zur Mittleren Reife von 1958 trafen sich jetzt im Restaurant Waldesruh am See in Aumühle, um den 65. „Geburtstag“ ihres Schulabschlusses zu feiern.

65 Jahre nach dem Abschluss: Klassentreffen der Bergedorfer Jungenschule

28 Jungs waren es damals in der Klasse. Heute lernen Jungen und Mädchen längst gemeinsam in der Ernst-Henning-Schule, die nur noch eine Grundschule ist. Zwar waren schon 1952 die ersten Mädchen gemeinsam mit den Knaben in eine gemischte Klasse der Grundschule gegangen. Die beiden damaligen Grund- Haupt- und Realschulen wurden aber erst 1979 zur Schule Ernst-Henning-Straße zusammengelegt.

Das Interesse an einem regelmäßigen Wiedersehen sei „von Anfang an da gewesen“, sagt Peter Eggers. Das erste Klassentreffen kam bereits fünf Jahre nach ihrem Schulabschluss zustande. Allerdings waren die Abstände der Zusammenkünfte anfangs deutlich größer als zuletzt. „Wenn zu lange Zeit zwischen den Treffen liegt, erkennt man sich zuerst gar nicht wieder“, stellt Eggers fest. Die letzen Jahre trafen sie sich deshalb nun jährlich, nicht zuletzt wegen des immer kleiner werdenden Kreises.

In zensierte Filme geschlichen und auf der Straße herumgetrieben

Die vier Organisatoren, das sind seit 60 Jahren immer Walter Putfarcken, Heinz Franke, Jens-Uwe Pries und Peter Eggers, alle Anfang 80. Sie organisierten immer wieder auch Besuche in ihrer alten Schule, zuletzt zu ihrem 50. Jubiläum. Alle Klassenkameraden fuhren gemeinsam mit einem Bus zu der Schule und sahen sich anschließend ihre alten Klassenräume an. Die Schule konnten sie damals gemeinsam nach der zehnten Klasse abschließen.

In ihrer Jugend unternahmen sie viel zusammen, erzählen sie schmunzelnd. Sie hätten sich in zensierte Filme geschlichen oder auf der Straße herumgetrieben. Bis heute haben sie guten Kontakt und können gemeinsam auf ihre Erlebnisse ihrer Jugend zurückblicken. „Unsere größte Motivation war schon immer der Zusammenhalt“, sagt Manfred Bogdahn.