Hamburg/Ratzeburg. Vatertagstouren müssen auch in diesem Jahr ausfallen. Im Bezirk Bergedorf erhöhen die Beamten ihre Präsenz an beliebten Ausflugsorten.
Die Polizei im Norden will am Himmelfahrtstagdeutliche Präsenz zeigen. Das kündigte unter anderem für den Bezirk Bergedorf am Dienstag Hamburgs Polizeisprecher Florian Abbenseth auf Anfrage an. „Es werden mehrere Teams von der Bergedorfer Wache unterwegs sein, um gezielt die Einhaltung der Corona-Regeln zu kontrollieren“, sagte er.
Diese Kräfte seien zusätzlich zum üblichen Feiertagspersonal eingesetzt, erklärte der Polizeisprecher, ohne eine genaue Zahl zu nennen. „Die Corona-Kontrollen werden mit dem gewohnten Augenmaß erfolgen, ein Fokus wird dabei natürlich auch auf den beliebten Ausflugszielen wie den Badeseen und dem Zollenspieker liegen.“
Mehr Polizeikontrollen in Hamburg und Schleswig-Holstein zu Himmelfahrt
Zwar besteht dort laut Eindämmungsverordnung nicht wie an zahlreichen Orten in Hamburgs Innenstadt eine generelle Maskenpflicht. Sollte es aber etwa im Bergedorfer Schlosspark, am Zollenspieker Fähranleger oder an Hotspots in den Boberger Dünen richtig voll werden, so kann die Polizei dort kurzfristig Maskenpflicht verfügen.
„Die Polizei kann im Einzelfall auf öffentlichen Wegen, Straßen oder Plätzen eine räumlich begrenzte Maskenpflicht anordnen, wenn dies aus Infektionsschutzgründen erforderlich ist; dies ist insbesondere der Fall, wenn das Abstandsgebot durch einen erheblichen Teil der anwesenden Personen nicht eingehalten wird oder aufgrund der räumlichen Verhältnisse oder der Anzahl der anwesenden Personen nicht eingehalten werden kann“, heißt es in der Eindämmungsverordnung.
Gruppenansammlungen sind weiterhin verboten – draußen wie drinnen
Bollerwagentouren mit Freunden und Gruppenansammlungen sind mit den geltenden Regeln nicht vereinbar. In Hamburg gilt nach wie vor, dass sich Angehörige eines Haushalts mit maximal einer Person aus einem anderen Haushalt ohne Abstand treffen dürfen, zu Hause wie in der Öffentlichkeit.
Zusätzlich zur Polizei wird das Ordnungsamt kontrollieren. Auch mit Falschparkern unter den zahlreichen Ausflüglern im Bezirk hat es jüngst und in der Vergangenheit große Probleme gegeben.
Landespolizei Schleswig-Holstein geht von 450 zusätzlichen Einsatzkräften aus
Auch die Landespolizei Schleswig-Holstein wird ihre Präsenz am gesamten Himmelfahrtswochenende deutlich sichtbar erhöhen. Zusätzliche Streifen werden vor allem an touristisch interessanten Orten, in den Naherholungsgebieten und in Bereichen mit hohen Inzidenzen eingesetzt.
Alle Polizeidirektionen wie auch die Wasserschutzpolizei verstärken das eingesetzte Personal. Zusätzlich sind auch Einsatzkräfte der Bereitschaftspolizei vor Ort präsent. „Insgesamt planen wir zum jetzigen Zeitpunkt mit einer zusätzlichen Verstärkung in einer Größenordnung von rund 450 Einsatzkräften“, sagte ein Sprecher der Landespolizei.
Beamte wollen Dialog suchen, bei Verstößen droht ein Bußgeld von 150 Euro
Die Polizistinnen und Polizisten werden mit Augenmaß und dem nötigen Fingerspitzengefühl vorgehen und dabei auf den Dialog mit der Bevölkerung setzen, wo nötig aber auch konsequent durchgreifen, hieß es in der Mitteilung weiter.
Im Kreis Herzogtum Lauenburg ist es auch nach Ende der Bundesnotbremse weiterhin so, dass sich maximal fünf Personen aus zwei Haushalten – Kinder bis 14 Jahren ausgenommen – treffen dürfen. Dabei spielt es keine Rolle, ob dies unter freiem Himmel oder in den eigenen vier Wänden erfolgt. Bei Verstößen gegen diese Regelungen hat jeder einzelne nach dem aktuellen Bußgeldkatalog mit einem Mindestbußgeld von 150 Euro zu rechnen.
Infektionszahlen sind vor allem im Südkreis des Herzogtum Lauenburg steigend
„Die Infektionszahlen haben sich in den letzten Wochen auch im Kreis rückläufig entwickelt, sind aber weiterhin sehr instabil“, sagte Kreisprecher Karsten Steffen. Zuletzt sei wieder ein leichter Anstieg der Inzidenzwerte insbesondere im südlichen Kreisgebiet zu verzeichnen gewesen. Dort sticht Geesthacht mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 231,3 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner hervor.
„Ziel muss es aber sein, die Zahlen flächendeckend deutlich unter Inzidenzwerte von 50 zu drücken – was im Frühjahr und Sommer des vergangenen Jahres erfolgreich gelungen ist. In diesem Jahr sind wir von diesen Werten und den damit verbundenen Öffnungen noch ein gutes Stück entfernt“, appellierte Landrat Dr. Christoph Mager.
Trübe Wetteraussichten mit 90-prozentiger Regenwahrscheinlich
Nach 33 Neuinfektionen im Kreis am Dienstag liegt der Inzidenzwert, der am vergangenen Sonnabend auf 59,6 gefallen war, wieder bei 78,3. Schwarzenbek kommt auf eine Inzidenz von 60,3 und Lauenburg auf 52,8.
Ein nicht wirklich einladendes Feiertagswetter dürfte den Beamten die Arbeit am Donnerstag jedoch erleichtern: Meteorologen sagen gerade mal zwölf Grad und 90 Prozent Regenwahrscheinlichkeit voraus.