Hamburg. Virus wird von Mücken übertragen und hatte sich seit Herbst 2023 von den Niederlanden ausgebreitet. Erhebliche Folgen für Tierhalter.

Die Blauzungenkrankheit hat Bergedorf erreicht: Zwei Tiere aus einer Schafherde in Bergedorf sind am Mittwoch vom Amtsveterinär positiv auf die Virusinfektion getestet worden. Damit ist die Krankheit, die besonders bei Schafen und Ziegen, aber auch bei Rindern auftritt, erstmals in Hamburg nachgewiesen worden. Sie hatte sich seit Herbst 2023 von den Niederlanden kommend über Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen unter anderem bis nach Schleswig-Holstein ausgebreitet. Hamburg hatte den Status als frei von Blauzungenkrankheit Serotyp 3 wegen Infektionen von Tieren nahe der Landesgrenze bereits vor einer Woche verloren.

Die Infektion wird von Mücken übertragen und führt bei den betroffenen Tieren unter anderem zu Fieber, Apathie, Lahmheit und Veränderungen der Schleimhäute, einschließlich bläulich wirkender Zungen. Besonders Schafe und Ziegen können an der Krankheit verenden. Eine Impfung ist möglich, die vor allem bei noch nicht infizierten Tieren die Überlebenschancen deutlich erhöht. Ein explizit für den Serotyp 3 der Blauzungenkrankheit zugelassener Impfstoff existiert allerdings noch nicht.

Blauzungenkrankheit laut Verbraucherschutzamt für Menschen „gänzlich ungefährlich“

Für Menschen gilt die Erkrankung laut Verbraucherschutzamt als „gänzlich ungefährlich“. Landwirte und Züchter sind jetzt aber zu umfangreichen Vorkehrungen gegen die weitere Ausbreitung der Seuche verpflichtet. Auch Schlachtungen sind eingeschränkt, aber unter Auflagen weiterhin möglich. Grundsätzlich müssen weder betroffene Herden, noch die erkrankten Tiere selbst getötet werden.

Grundsätzlich müssen Tierhalter in Bergedorf ihre Herden jetzt allerdings genau kontrollieren, schreibt das Verbraucherschutzamt: „Im Verdachtsfall ist umgehend das zuständige Fachamt für Verbraucherschutz, Gewerbe und Umwelt des jeweiligen Bezirkes zu informieren.“ Wo genau die in Bergedorf betroffene Schafherde steht, konnte das Verbraucherschutzamt am Mittwochabend nicht mitteilen.