Hamburg. Öl-Unglück sorgt für großen Schaden in Wasserschutzgebiet. Hamburgs Umweltbehörde kämpft seit Tagen gegen die Folgen.
Mit großem Aufwand und sicherlich hohen Kosten wird in einem Wasserschutzgebiet in Hamburg-Curslack derzeit gegen Schäden eines folgenschweren Ölunfalls angekämpft. Laut der Hamburger Umweltbehörde sollen in etwa 1000 Liter Ölgemisch aus einem nicht genehmigten Heizöltank ausgelaufen und in die Natur gelangt sein. Das Trinkwasser in der Hansestadt sei demnach aber nicht verschmutzt.
Das Leck war am Montagabend dieser Woche gemeldet worden. Am folgenden Morgen wurden an der Stelle in Curslack zunächst der Boden ausgehoben und der Ölfilm aus einem Graben gesaugt. Um die Schadstoffe aufzufangen, bauten Spezialisten am vergangenen Donnerstag zudem Sickerschächte ein.
Öl verschmutzt Schutzgebiet in Hamburg: Behörde kämpft gegen Schäden
Offenbar reicht das aber nicht aus, um die Schäden zu beseitigen. Denn ab Donnerstag beginnen die Vorbereitungen, um sogenannte Drainagerohre zu verlegen. So müssen Bäume gefällt und Bodenplatten, unter anderem für Bagger, ausgelegt werden.
In der kommenden Woche am Montag sollen die Rohre dann verlegt werden. Sie sollen das ausgelaufene Öl gezielt ableiten und weitere Schadstoffe aufnehmen. Bereits seit dem 5. September laufen die Arbeiten schon.
Hamburg: 1000 Liter Öl ausgetreten – was bedeutet das fürs Trinkwasser?
Das ganze Ausmaß des Unfalls ist derweil noch nicht klar. Parallel zu den Arbeiten Ende der Woche werden die Schäden genauer unter die Lupe genommen. Federführend ist dabei die Hamburger Umweltbehörde, aber auch das Bezirksamt Bergedorf und Hamburg Wasser sind involviert.
Das Grundstück, auf dem der beschädigte Heizöltank steht, befindet sich im Wasserschutzgebiet Curslack/Altengamme in der Schutzzone III. Eingerichtet wurden diese festgesteckten Gebiete, um das Grundwasser zu schützen. Denn daraus wird das gesamte Hamburger Trinkwasser entnommen.
In einer Schutzzone III gelten spezielle Regeln, die sie vor schwer abbaubaren chemischen Verunreinigungen schützen sollen. So dürfen dort zum Beispiel keine „wassergefährdenden Stoffe“ gelagert und genutzt werden, heißt es auf einer Informationsseite der Stadt Hamburg. Bereits im Juli waren bei einem Unfall in Curslack Hunderte Liter Diesel aus einem Lastwagen ausgetreten.