Boberg. Die offenbar professionellen Täter flüchteten mit einem hoch motorisierten Pkw. Foyer des Einkaufszentrums gleicht einem Trümmerfeld.

Schock für Kunden und Anwohner des Edeka-Marktes an der Kreuzung Heidhorst in Boberg: Um 2.43 Uhr wurde in der Nacht auf Dienstag der Haspa-Geldautomat im Foyer des Nahversorgungszentrums gesprengt. Ein Zeuge beobachtete, wie anschließend ein mit mehreren Personen besetzter, mutmaßlich hochmotorisierter Pkw über die Straße Am Langberg in Richtung Alt-Boberg flüchtete.

Wie hoch die Beute der Täter ist, teilte die Polizei zunächst nicht mit. Sicher ist, dass die Täter professionell vorgingen, wie es sonst eher aus Gemeinden im Westen Deutschlands nahe der niederländischen Grenze bekannt ist. Das Nachbarland gilt als Hochburg von Banden, die sich auf das Sprengen von Geldautomaten und die Flucht mit schnellen Autos spezialisiert haben.

Polizei Hamburg spricht von professionellen Tätern

„In Hamburg sind solche Taten ausgesprochen selten“, sagt Polizeisprecher Joscha Ahlers. „2022 gab es in der Hansestadt nur zwei Sprengungen von Geldautomaten, in diesem Jahr ist die Boberger Tat die Premiere.“ Gefasst wurde bisher keiner der Täter, auch in Boberg blieb die Sofortfahndung erfolglos. Deswegen hofft die Polizei, Telefon 040/428 65 67 79, jetzt auf weitere Zeugen, die Hinweise zur Farbe oder Marke des Fluchtwagens geben können oder den Tätern.

Blick ins Foyer des Nahversorgungszentrum in Boberg nach der Explosion.
Blick ins Foyer des Nahversorgungszentrum in Boberg nach der Explosion. © Christoph Leimig | christoph leimig

Verletzt wurde bei der Geldautomatensprengung niemand, aber die Schäden im Foyer des Nahversorgungszentrums sind erheblich: Durch die Explosion wurde nicht nur der Geldautomat zerstört, es barsten auch zahlreiche Glasscheiben. Der gesamte Eingangsbereich von Edeka Heibig, an dem auch ein kleiner Kiosk und der Zugang zur den Ärzten und Büros im Obergeschoss liegen, gleicht einem Trümmerfeld.

Geldautomat gesprengt: Schaden nach der Explosion ist erheblich

Verletzt wurde bei der Geldautomatensprengung niemand, aber die Schäden im Foyer des Nahversorgungszentrums sind erheblich: Durch die Explosion wurde nicht nur der Geldautomat zerstört, es barsten auch zahlreiche Glasscheiben. Der gesamte Eingangsbereich von Edeka Hebig, an dem auch ein kleiner Kiosk und der Zugang zur den Ärzten und Büros im Obergeschoss liegen, gleicht einem Trümmerfeld.

Wer einkaufen oder zum Kiosk möchte, muss vorerst durch den Seiteneingang gleich neben dem Foyer, vorbei an dem flatternden Absperrband der Polizei. Mitarbeiter der Hausmeister-Firma „Wisag“ waren Dienstagmittag noch mit dem Aufräumen beschäftigt. Durch die herumfliegenden Teile des Automaten wurden Fliesen, Teile der Decke und auch der Aufzugschacht beschädigt. Damit war der Haupteingang zunächst nicht betretbar, auch die Arztpraxen sowie das Restaurant „Akropolis“ im ersten Obergeschoss waren vorübergehend nicht zugänglich.

Der Edeka-Supermarkt hingegen hat geöffnet, wie eine Mitarbeiterin den irritierten Kunden mehrfach bestätigen musste. Sie stand am Seiteneingang bereit und bat Kundinnen und Kunden freundlich herein: „Wir haben geöffnet. Heute müssen Sie nur leider durch den Kassenbereich in den Supermarkt kommen.“ Im Laden selbst wurde nichts beschädigt, und auch der Verkauf ist nicht beeinträchtigt, versichert die Marktleiterin. In der Nacht war die Alarmanlage ausgelöst worden, sodass die Betreiber des Marktes informiert wurden.

Stahltür hat Kiosk möglicherweise vor Schäden bewahrt

Der Lotto-Kiosk, der direkt neben dem gesprengten Geldautomaten liegt, ist überraschenderweise ebenfalls unbeschädigt. „Nur ein bisschen Staub“, sagt der Betreiber und zeigt auf sein Büro hinter dem Laden, das von einer feinen Staubschicht überzogen ist. „Wahrscheinlich von der Erschütterung“, vermutet der Inhaber. „Es war aber schon jemand hier, der geprüft hat, ob irgendetwas kaputt ist. Der hat aber nichts festgestellt.“

Seine Kollegin nimmt an, dass die Stahltür des Eingangsbereiches den Kiosk vor größeren Schäden geschützt hat. Dennoch war es ein großer Schock, als sie heute morgen den Laden betraten und den zerstörten Eingang sahen: „Die Polizei hatte uns vorher nicht von der Verwüstung informiert“, erklärt die Lotto-Mitarbeiterin.