Hamburg. Hälfte der 62 Libellenarten in Hamburg bedroht. Umweltbehörde legt nach zehn Jahren Atlas vor und will Schutzgebiete ausweiten.

Der Klimawandel erreicht die Flugkünstler: Auch wegen der Trockenheit gilt die Hälfte der 62 in Hamburg vorkommenden Libellenarten als gefährdet. Das geht aus dem Libellen-Atlas hervor, den die Umweltbehörde nach zehnjähriger Arbeit fertiggestellt hat.

Der Libellen-Atlas belegt, dass nordische Arten wie die Moorlibelle zurückweichen, da sie auf Standorte an Mooren, Bächen oder Teichen angewiesen sind. Südliche, mediterrane Arten wie die Frühe Heidelibelle wandern in Hamburg ein.

Hälfte der Libellenarten in Hamburg gefährdet, Landgebiet besonders artenreich

„Wir arbeiten daran, die Lebensbedingungen in Hamburg für Libellen und andere Insekten zu verbessern. Wir weisen weitere Naturschutzgebiete aus und setzen neue Pflege- und Entwicklungspläne um“, sagt Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne). Im Landgebiet fühlen sich die Wasserinsekten noch immer wohl: Schutzgebiete mit einem hohen und diversen Wasseranteil, wie in den Vier- und Marschlanden oder auch Duvenstedter Brook, gelten als besonders artenreich.

Insgesamt standen für die Auswertungen mehr als 43.000 Datensätze aus den Jahren 1900 bis 2018 zur Verfügung. Besorgniserregend ist der Rückgang der gefleckten Heidelibelle, die in der Roten Liste von 2008 noch als ungefährdet galt.

Den gesamten Libellen-Atlas gibt es online als Download unter www.hamburg.de.