Bergedorf. Seit Jahren arbeitet der Neuallermöher Torben Johannesen im Deutschland-Achter für sein großes Ziel: Gold in Tokio!
Knapp 20 Zentimeter. Das war alles, was dem Deutschland-Achter mit dem Neuallermöher Torben Johannesen beim Weltcup in Luzern zum großen Triumph gefehlt hat. Drei Hundertstelsekunden oder umgerechnet knapp 20 Zentimeter betrug am Ende der 2000-Meter-Strecke auf dem Rotsee der Rückstand auf Olympiasieger Großbritannien. Zwei Monate vor den Olympischen Sommerspielen in Tokio (23. Juli bis 8. August) ist das Paradeboot des Deutschen Ruder-Verbandes wieder auf Augenhöhe mit der Weltelite. „Wir ärgern uns trotzdem, dass wir so knapp und auch dumm verloren haben“, urteilte Johannesen selbstkritisch. „Wir müssen noch mehr trainieren.“
Vor sechs Wochen trennten die Teams noch Welten
Seitdem der 26-Jährige 2017 zur Crew des Deutschland-Achters stieß, war das Boot jahrelang ungeschlagen geblieben, hatte Europa- und Weltmeistertitel in Serie geholt. Doch dann der Rückschlag: Bei den Europameisterschaften 2021 in Varese (Italien) wurden Johannesen und Co. Mitte April nur Vierter. Schlimmer noch: Mit 2,36 Sekunden Rückstand trennten sie damals Welten vom Sieger Großbritannien. Brutal wurde ihnen vor Augen geführt, dass in der Vorbereitung nicht alles reibungslos gelaufen war, dass sich Rückschläge wie Johannesens Corona-Infektion im vergangenen Herbst ausgewirkt hatten.
Der letzte Schlag entscheidet ein Herzschlag-Finale
Umso größer war nun in Luzern die Erleichterung darüber, dass das Team den Rückstand in nur sechs Wochen aufgeholt hat. „Wir sind zurück im Spiel“, postete die Crew des Deutschland-Achters nach dem Rennen stolz. Zweimal lagen die Deutschen im Finale vorn, zweimal konterten die Briten erfolgreich. Am Ende entschied in einem Herzschlag-Finale der letzte Ruderschlag zugunsten des Olympiasiegers (5:24,26 Minuten). Die Briten siegten vor Deutschland (5:24,29) und den Niederlanden (5:31,12). „Auf den letzten 500 Metern war es ein geiler Kampf“, schwärmte Johannesen. „Das nächste Mal werden wir es besser machen.“
Vormerken: Am 30. Juli ist Olympia-Finale in Tokio
Das nächste Mal, das wird in Tokio sein. Olympia-Fans sollten sich den 30. Juli vormerken. Von 1.45 bis 3.55 Uhr nachts unserer Zeit steigen dann auf dem Water Forest Seaway im Hafen von Tokio die Olympia-Finals im Rudern. Dann will sich Torben Johannesen seinen langgehegten Traum vom Gold erfüllen und es seinem älteren Bruder Eric gleichtun, der 2012 in London die Goldmedaille gewann.