Bezirksversammlung sollte beim Verfahren zur Suche des neuen Bezirksamtsleiters an Bergedorfs Zukunft denken.
Den Verzicht auf die öffentliche Ausschreibung des künftigen Bergedorfer „Bürgermeisters“ ausgerechnet mit den Gepflogenheiten der parlamentarischen Demokratie zu begründen – darauf muss man erst einmal kommen. Für mich klingt der Vorstoß der Bergedorfer Ampel-Koalition eher nach dem Gegenteil: Die Mehrheit bestimmt, die Minderheit schaut zu. Und das bei Bergedorfs wichtigstem Amt – immerhin für die nächsten sechs Jahre.
Der neue Rathaus-Chef braucht eine breite Zustimmung aus möglichst vielen politischen Lagern, soll er Bergedorfer Interessen vertreten, gern auch gegen die immer mal wieder aufflammenden Zentralismus-Bestrebungen aus Hamburg. Dafür sollte die Bezirksversammlung am Donnerstag die Basis legen, das wäre ganz im Sinne der Mehrheit der Bergedorfer und der Zukunft des Bezirks. Doch es droht das Gegenteil: Ein rot-gelb-grünes Hinterzimmer-Geklüngel, das in den Sommerferien auf Kandidaten-Suche geht. Was, wenn diese wackelige Koalition zerfällt? Ich fürchte, dann droht die Abwahl.