Düneberg. Mit einem Mix aus Erfahrung und Jugend wollen die Düneberger in der Fußball-Landesliga für Furore sorgen. Das kann was werden.
Vor fünf Monaten ist Sandro Schraub stolzer Papa eines Jungen geworden. Seitdem bestimmt Len Leonardo, so der Name seines Sohnes, den Alltag des Torjägers vom Fußball-Landesligisten Düneberger SV. „Er lernt täglich etwas Neues. Das ist das Wunderschönste, was mir je passiert ist“, schwärmt der 25-Jährige. Während Schraub Junior die Welt derzeit noch überwiegend in den Armen seiner Eltern und im Kinderwagen erkundet, musste der Papa auf dem Fußballplatz im übertragenen Sinne wieder das Laufen lernen.
Trotz des prominent besetzten Kaders herrscht Zurückhaltung
Denn nach über achtmonatiger Corona-bedingter Zwangspause waren beim Stürmer und seinen Teamkameraden naturgemäß einige Automatismen verloren gegangen, mangelte es ihnen an Ausdauer und Schnellkraft. Und so blickt Schraub trotz des tollen Kaders, den der Geesthachter Stadtteilclub zur Verfügung hat, nur vorsichtig optimistisch auf die neue Spielzeit. „Wir wollen erst einmal gut in die Saison starten und dann sehen, ob wir oben anklopfen können, oder wohin uns der Weg führt“, sagt der Landesliga-Torschützenkönig der Saison 2018/2019. Damals gelangen ihm 22 Treffer in nur 16 Begegnungen.
Seinerzeit trug Schraub noch das Trikot des SV Altengamme und sein jetziger Club hatte sich nach zwei Aufstiegen in Folge gerade so zum Klassenerhalt gekämpft. In der Folgesaison stand der DSV zum Zeitpunkt des Pandemie-bedingten Abbruches auf einem Abstiegsplatz. Die Landesliga schien das Höchste der Gefühle für die Düneberger zu sein, bevor Coach Dennis Tornieporth dank seines großen Netzwerkes Spieler wie Pascal Nägele und Joe Warmbier (beide TuS Dassendorf) sowie besagten Schraub an den Silberberg locken konnte. Nun darf von Höherem geträumt werden.
Denn in Julian Mertsch (vormals Kerschke) kehrte nun auch noch ein in der DSV-Jugend ausgebildeter Spieler an seine alte Wirkungsstätte zurück, der zwischendurch reichlich Oberliga-Erfahrung im Trikot von Concordia, der TuS Dassendorf und des SV Curslack-Neuengamme sammelte. Der 29-Jährige wechselte wie Ex-Türkei-Profi Tarik Cosgun vom Stadtrivalen FSV Geesthacht zurück zum Silberberg. Und auch Tornieporth-Kumpel Marcel Jeremias hat sich nach zwischenzeitlichem Karriere-Ende dazu entschlossen, noch einmal seine Schuhe für den Landesligisten zu schnüren.
Ein verheißungsvoller Mix aus Routine und Jugend
Somit verfügt Dünebergs Coach in allen Mannschaftsteilen über mindestens einen Akteur, der bereits in der Oberliga oder höher gespielt hat. „Ich hoffe, dass unsere jungen Spieler ein Stück weit auch von den erfahrenen Kräften mitgetragen werden“, sagt DSV-Ligaobmann Andreas Kreutzer.
Der Düneberger Mix aus Routine und Jugend – drei Akteure rückten aus der eigenen U19 hoch – ist verheißungsvoll. Dennoch bleibt Kreutzer, der in seiner Arbeit von Ex-Hamwarde-Trainer Erdinc „Schoko“ Özer, aktuell Coach des FC St. Pauli VII, unterstützt wird, bescheiden. „Für mich gehen wir nach der langen Pause in eine relativ ungewisse Saison, die in alle Richtungen laufen kann. Für uns als Verein ist es wichtig, dass wir uns in der Landesliga etablieren“, erklärt das Club-Urgestein.