Bergedorf-West. Indoor-Kurse ohne Abstand und Maske, aber mit Corona-Test starten diese Woche beim TSG Bergedorf . Darunter Schwimmen und Judo.

3500 Zuschauer ohne Maske und Abstand: Ein Corona-Modellprojekt, wie es beim European Song Contest (ESC) zu Pfingsten in Rotterdam Schlagzeilen machte, wird es jetzt auch im Sportforum der TSG am Billwerder Billdeich geben. Nur in kleinerer Dimension: Wohl schon von dieser Woche an starten insgesamt zehn Indoor-Sportkurse mit je 20 festen Teilnehmern, von denen zwar alle frisch getestet sind, aber keine Abstands- und Maskenpflicht gilt.

Modellprojekte laufen bis zu vier Wochen

„Wir planen mit Judo-Training und Schwimmgruppen in unserem eigenen Bad, aber auch Yoga- und Fitness-Kurse sind dabei“, sagt der TSG-Vorsitzende Boris Schmidt. „Wichtig ist mir, dass sowohl Angebote für Senioren als auch für Kinder dabei sind.“

Das Sportforum sei von der TSG für das auf maximal vier Wochen befristete und für die Teilnehmer natürlich freiwillige Projekt der Gesundheitsbehörde ausgewählt worden, weil es hier eine Corona-Teststation gebe.

Alle zehn Kurse laufen im Sportforum

Bergedorfs mit gut 9000 Mitgliedern größter Verein ist einer von drei Clubs der Hansestadt, in denen auf diese Weise wissenschaftliche Erkenntnisse gewonnen werden sollen, wie trotz Pandemie unter strengen Schutz- und Hygieneauflagen samt geordneter Teststrategie Sport in Gruppen möglich ist.

Neben der TSG sind die Karate Academy aus Hoheluft und die Hausbruch-Neugrabener Turnerschaft (HNT) Teil des Modellprojekts.

Alle Details über Teilnehmer werden lückenlos dokumentiert

Die Kontaktdaten aller teilnehmenden Sportler werden erfasst, ihre Testergebnisse und weitere Details über den Zeitraum des Modellprojekts lückenlos dokumentiert. Die Auswertung und Federführung liegt beim Hamburger Institut für Hygiene und Umwelt.

Für Innen- und Sportsenator Andy Grote (SPD) ist das alles eine Lebensversicherung für die Zukunft der Sportvereine, leiden sie bedingt durch die umfangreichen Verbote der Corona-Schutzvorschriften doch aktuell unter einem existenzbedrohendem Mitgliederschwund: „Unser Ziel muss es sein, dass der Sportbetrieb nie wieder derart eingeschränkt werden muss.“

Im Fokus stehen Kurse mit vielen Menschen in einem Raum

So sieht es auch Boris Schmidt, der nach den ab Dienstag geltenden neuen Lockerungen in Hamburg stark umplanen muss: „Unsere Bewerbung für das Modellprojekt ist schon vor Wochen rausgegangen. Damals waren auch viele Sportangebote unter freiem Himmel noch verboten. Sie und auch Sportarten wie Tennis und Squash nehmen wir jetzt aus dem Modell.

Im Fokus stehen nun Angebote, bei denen viele Leute über längere Zeit zusammen sind. Alle genutzten Räume verfügen natürlich über Belüftungsanlagen mit Frischluft und erhalten zusätzlich noch Luftfilterungsgeräte.“