Lohbrügge. Beim FC Süderelbe hielten die Lohbrügger erstaunlich gut mit. Doch ihr aufopferungsvoller Kampf wurde nicht belohnt.
Der personell arg gebeutelte Fußball-Oberligist VfL Lohbrügge hielt in seiner zweiten Partie der Abstiegsrunde beim FC Süderelbe erstaunlich gut mit. Trotz des Ausfalls von neun Akteuren schnupperte das Team des Trainer-Duos Sven Schneppel/Elvis Nikolic am Sonnabend im Flutlichtspiel am Kiesbarg an einem Punktgewinn.
„Sie haben es alle sehr gut gemacht. Ein Unentschieden wäre möglich gewesen“, lobte Nikolic seine Mannschaft. Dass die „Wild Boyz“ für ihren aufopferungsvollen Kampf auf dem Kunstrasenplatz in Neugraben-Fischbek nicht belohnt wurden, lag an einem abgefälschten Schuss von Marius Wilms (56.), bei dem Keeper Tobias Braun machtlos war. Der Treffer besiegelte die 1:2-Niederlage und war in seinem Zustandekommen sinnbildlich für die momentane Situation der Lohbrügger. „Krass“ sei das alles, sagt Nikolic.
Ausgerechnet jetzt herrscht beim VfL Lohbrügge riesige Personalnot
Ausgerechnet in der wichtigsten Saisonphase herrscht beim VfL eine riesige Personalnot. Neben den mit einer Gelb-Roten Karte gesperrten Routiniers Anto Zivkovic und Marvin Karow fielen gegen Süderelbe sieben weitere Spieler aus: Jonas Holz, Andreas Metzler, Franklin Weber, Sandjar Ahmadi, Erdogan Pini und Shawn Rudat sind alle verletzt oder krank. Zudem war Christian Degener beruflich verhindert. Bis auf Rudat sind das alles Leistungsträger oder sie gehören zumindest zum Stamm des Teams.
Da der Kader durch die Winter-Abgänge von Marc Oldag, Simon Keisef, Michael Löw, Marcel Walter und Sergej Jeriomenko ohnehin bereits arg dezimiert ist, lautet das Lohbrügger Motto gegen Süderelbe notgedrungen einmal mehr: „Jugend forscht“. Mit Joshua Behn und Ben Ohl standen zwei Spieler aus der U19 in der Anfangsformation. Hinzu kam Iman Azimi, der sogar noch im jüngeren A-Jugend-Jahrgang, der U18, kickt.
Alle drei Youngster im Verlauf der zweiten Hälfte eingewechselt
Und auch auf der Auswechselbank tummelten sich neben Ersatzkeeper Arne Hantusch, der auch gerade erst wieder genesen ist, ausnahmslos Akteure aus dem eigenen Nachwuchs. Jesse Asamoah, Riccardo Emeja Mahieldin und Nikola Pavlovic hießen die „Joker“-Optionen für die VfL-Trainer. Alle drei Youngster wurden im Lauf der zweiten Hälfte eingewechselt.
„Wir wollen ja auf unsere Jugend setzen. Aber dass dann so viele auf einmal zum Einsatz kommen müssen, ist natürlich schon krass“, sagte Nikolic. Für die Zukunft aber machte der Auftritt beim FC Süderelbe trotz der Niederlage viel Mut, stellte die Vorstellung des blutjungen Teams doch unter Beweis, dass beim VfL etwas heranwächst.
Die Gäste setzten gegen die technisch versierten Neugrabener auf eine kompakte Defensive und hofften, über Umschaltmomente selbst zu Chancen zu kommen. Die Arbeit gegen den Ball klappte im ersten Abschnitt gut – mit einer Ausnahme: Razak Aza Badni traf zum 1:0 (34.). In der Vorwärtsbewegung blieb jedoch vieles Stückwerk.
Martin Schauer erzielte das einzige Tor für den VfL Lohbrügge
Nicht von ungefähr resultierte der Ausgleich dann aus einer Standardsituation: Martin Schauer war nach einem Eckstoß erfolgreich (50.). Der Jubel über das 1:1 währte nur sechs Minuten, dann kullerte Wilms‘ abgefälschter Schuss an Braun vorbei zum 2:1-Siegtreffer für die Gastgeber ins Netz. Nach der zweiten Pleite im zweiten Abstiegsrundenspiel steht der VfL damit nun schon unter Druck, denn etwa fünf Teams steigen ab. „Es wird bis zum Ende eng bleiben“, prognostiziert Nikolic.
VfL Lohbrügge: Braun; Santelmann, Aniteye, Pallasch, Behn; Akkus (81. Pavlovic), Schauer, Azimi (70. Asamoah), Ohl (81. Mahieldin), Brkic; Bäker.