Nettelnburg. Der Landesligist SVNA will seinen im Sommer begonnenen Umbruch weiterführen und auf junge Spieler setzen.

Manchmal haben auch Niederlagen ihr Gutes. Als die Landesliga-Fußballer des SV Nettelnburg/Allermöhe am 25. September 2020 ihr Auftaktspiel gegen den FC Türkiye mit 0:4 verloren, war zwar der Saisonstart vermasselt, doch durch die Partie entstand der Kontakt zu den 19-jährigen Talenten Aaron Ansong und Farid Ouro-Tagba. Die beiden Flügelflitzer trainierten im Herbst bereits bei den Nettelnburgern mit und wechseln nun vom FC Türkiye zum SVNA. Ansong ist ein Flügelstürmer, Ouro-Tagba Außenverteidiger. „Das sind zwei junge Leute, die genau in unser Beuteschema passen“, freut sich SVNA-Ligamanager Jan Arp.

Denn der Landesligist will den im Sommer begonnenen Umbruch konsequent weiterführen und auf junge Spieler setzen. „Ich denke, unsere Philosophie ist sichtbar geworden“, resümiert Trainer Daniel Andrade. Zum Team stoßen weiterhin Innenverteidiger Jan Niklas Becker (24) und „Sechser“ Tobias Czech (23) vom ETSV Hamburg (wir berichteten), die bereits viel Erfahrung mitbringen und das Niveau im Kader weiter anheben sollen.

Der ältere Bruder von Timo Czech

Tobias ist der ältere Bruder von SVNA-Stürmer Timo Czech (21), sodass sich die Bindung zur Mannschaft schnell ergeben sollte. Darüber hinaus konnte fast der gesamte Kader gehalten werden, allen voran Galionsfiguren wie Torwart Fynn Körner, Verteidiger-Kante Robert Spiewak oder Stürmertalent Philip Stefaniuk. Lediglich Verteidiger Patrick Zöller wird den Verein mittelfristig berufsbedingt verlassen. „Wir sind von unserem Kader absolut überzeugt und wollten die Spieler daher unbedingt halten“, betont Andrade.

Zum Nettelnburger Konzept gehört auch ein Grundvertrauen zur Mannschaft während der Corona-Zwangspause. „Die Spieler halten sich eigenverantwortlich fit“, sagt der Coach. „Von Treffen zu betreuten Laufeinheiten (wie beim SC Vier- und Marschlande, die Red.) halte ich nichts. So etwas weise ich weit von mir.“ Dass die Zwangspause für den Fußball trotz aller beschlossenen Lockerungen noch etwas andauert, hält Andrade für richtig: „Ich hatte schon Corona-Fälle im ausländischen Teil meiner Familie und unter meinen Spielern. Von denen hat niemand gesagt, es wäre halb so wild gewesen.“

Seit gut drei Jahren beim SVNA

Der Deutsch-Spanier hat nun seit gut drei Jahren das sportliche Kommando am Henriette-Herz-Ring, seitdem er das Team in der Saison 2017/18 in höchster Abstiegsgefahr übernahm und noch auf den sechsten Platz führte. Es folgte Rang vier in der Spielzeit 2018/19, bevor dann 2020 nur der Saisonabbruch die Nettelnburger vor dem Abstieg bewahrte. Aus der Anfangszeit sind nur noch Körner, Spiewak, Lennart Feilke, Anton Wischnewski und Timo Czech noch dabei. Mit den Neuverpflichtungen könnte der Umbruch nun abgeschlossen sein.