Bergedorf. Footballer der TSG Bergedorf besiegen Huskies II mit 62:0. Entscheidendes Spieler der Black Swans bei den Hurricanes II.
Es war vor Beginn der Pandemie gute Tradition bei den Hamburg Swans, den Footballern der TSG Bergedorf, zu Saisonbeginn gemeinsam in See zu stechen. Mit einem Mannschaftsabend auf einem Alsterdampfer wurde der Teamgeist gestärkt. In Anbetracht des großen Kaders von über 60 Spielern wäre der Ausflug vor dieser Serie besonders wichtig gewesen, zumal es galt, viele neue Akteure zu integrieren. Doch dies war ob der coronabedingten Beschränkungen nicht möglich. Die Stimmung und der Zusammenhalt bei den „Schwänen“ sind trotz ausgefallener Sause ausgezeichnet.
„Sobald es sportlich gut läuft, ist so ein Teamgefüge gut zu gestalten. Zudem kennen sich viele Spieler schon aus gemeinsamen Zeiten in den Jugendmannschaften“, erklärt Swans-Sprecher Martin Kirmse. Mit Blick auf das bisherige Abschneiden der Bergedorfer in der Oberliga wäre ein schlechtes Binnenklima bei ihnen auch mehr als verwunderlich. Das Team von Head Coach Daniel Kasper steht nach fünf von sechs absolvierten Spieltagen mit vier Erfolgen und einem Remis an der Tabellenspitze vor den Kiel Baltic Hurricanes II, die allerdings noch eine Partie weniger ausgetragen haben.
Gegen die Kiel Hurricanes II gab es den einzigen Punktverlust
Gegen die Schleswig-Holsteiner gab es beim 14:14 den bis dato einzigen Punktverlust. Am 16. Oktober (15 Uhr, Moorteichweise) kommt es im Rückspiel in Kiel zum Showdown um den Titel. Denn daran, dass die Schleswig-Holsteiner ihre Nachholpartie am Sonntag bei den Hamburg Huskies II gewinnen werden, zweifelt kaum jemand.
Gegen den Tabellenvorletzten Huskies II feierten die Swans zuletzt einen eindrucksvollen 62:0-Erfolg, der vielleicht ausschlaggebend für die Meisterschaft sein wird. Denn sollten sich die TSG-Footballer von den Hurricanes erneut unentschieden trennen, hätten sie in der Endabrechnung ziemlich sicher die bessere Punktedifferenz. Die Bergedorfer haben im Titelrennen also gute Karten.
Laut Reglement Spiel gegen den Ersten aus der Gruppe Süd
Blöd nur für sie, dass noch völlig unklar ist, ob die Meisterschaft gleichbedeutend mit dem direkten Drittliga-Aufstieg wäre. „Im Liga-Brief heißt es, dass der Erste unserer Gruppe dann noch ein Spiel gegen den Ersten der Süd-Gruppe machen muss. Aber die spielen noch bis Mitte November. Zudem wird dort wohl Göttingen am Ende an der Spitze stehen. Und die wollen seit Jahren nicht hoch“, erklärt Kirmse.
Anders die TSG, wie der Tight End und Swans-Sprecher verdeutlicht: „Wenn wir die Chance haben, wollen wir aufsteigen.“Dafür könnte auch Platz zwei reichen. „Denn wie ich gehört habe, will Kiel auch nicht in die Dritte Liga“, sagt Kirmse. Das Duell mit seinen Bergedorfern könnte für die „Canes“, wie sie gerufen werden, also der letzte Höhepunkt der Saison werden. „Ich denke, das wird eine ganz, ganz knappe Nummer. Ich glaube, es wird kein Team mit mehr als einem Touchdown Unterschied gewinnen“, erklärt der Tight End.
Neuzugang Simon Brüggemann feierte ein gelungenes Debüt
Eine große Hilfe beim Showdown an der Förde könnte bei den Bergedorfern Simon Brüggemann werden. Der Offensive Lineman wechselte nach beendigter Saison beim Zweitligisten Lübeck Cougars zu den Swans und feierte bereits beim Kantersieg gegen die Huskies sein Debüt für die TSG-Footballer. Mit dem 2,03 Meter großen und 145 Kilogramm schweren Routinier (33 Jahre alt) hat Head Coach Kasper nun noch eine weitere Option in seinem großen Aufgebot.
Und sollte für Brüggemann und seine neuen Mannschaftskameraden alles nach Plan laufen, gibt es ja vielleicht doch noch die liebgewonnene Fahrt auf dem Alsterdampfer. Anders als im Frühjahr wäre diese derzeit – wenn auch mit Maskenpflicht – erlaubt.