Lauenburg. Was den Spielort der Elbdiven vom Lauenburger SV so besonders macht, weshalb für Gegner die Luft dünn – und wer die Gegner sind.

Als Arne Bahde, Teammanager der Handballerinnen der Lauenburger SV, neulich Langeweile hatte, unternahm er am Rechner einen Ausflug in die endlosen Weiten von Google Earth. Und tatsächlich hatte der Internet-Globus eine erstaunliche Erkenntnis parat. „Mit 70 Meter über Normalnull ist unsere Hasenberg-Sporthalle der höchstgelegene Spielort in der gesamten Schleswig-Holstein-Liga“, verkündete Bahde. „Wenn die Gegner zu uns nach Lauenburg reisen müssen, dann wird für sie die Luft dünn.“

Es lässt sich unschwer heraushören: Sie sind in gehobener Kampfesstimmung in der Elbstadt. Und das aus gutem Grund. Als Tabellendritter (15:3 Punkte) haben die Handballerinnen der Lauenburger SV im Vierkampf um die Meisterschaft – und damit um den Aufstieg in die Oberliga – noch alles in den eigenen Händen. Nur minimal ist der Rückstand der Elbdiven auf Spitzenreiter HSG Eider Harde (17:3) sowie den Tabellenzweiten HSG Tarp/Wanderup (17:5), aber auch ihr Vorsprung auf den Vierten TSV Lindewitt (13:5). „Die Mädels brennen“, hat LSV-Trainer Daniel Schwarz zufrieden im Training registriert.

Keine Angst vorm Höhenkoller

Als einzige Mannschaft der Liga sind die Elbdiven bislang noch ungeschlagen. Doch was ist das noch wert? Schier endlose zwei Monate ruhte der Spielbetrieb. „Viel länger hätte es nicht sein dürfen“, sagt Schwarz, der seine Mannschaft vorwiegend im Athletik-Bereich arbeiten ließ. Erst seit zwei Wochen ist im Training nun auch wieder verstärkt der Ball im Spiel. „Das Einspielen muss über die Partien kommen“, blickt Schwarz voraus. Kein Problem, schätzt Bahde: „Die Mannschaft ist so gefestigt in ihren Spielabläufen. Sie wird keine lange Eingewöhnungszeit brauchen.“

Am Sonnabend starten die Lauenburgerinnen mit einem Auswärtsspiel bei der HSG Schülp/Westerrönfeld/Rendsburg (oder kurz: HSG Schü/We/Re) in die Restrunde (16.45 Uhr, Am Sportplatz, Westerrönfeld). Die dortige Heidesandhalle befindet sich übrigens auf bescheidenen neun Metern über dem Meeresspiegel. Ein Höhenkoller wird sich also nicht einstellen.

Elbdiven sind Höhenflüge gewohnt

Die Lauenburgerinnen sind Höhenflüge aber ohnehin gewohnt. Das zeigt sich schon daran, wie entspannt Schwarz mit Hiobsbotschaften umgeht. So fehlen in Westerrönfeld mit Svea Böge und Anna Pauline Lüth zwei Stammkräfte aus beruflichen Gründen. „Aber damit müssen wir halt umgehen“, will der LSV-Trainer das nicht als Ausrede gelten lassen.

Nur der Meister steigt am Saisonende sicher in die Oberliga auf. Schon für den Zweiten wird es eng. Denn der darf nur aufsteigen, wenn in der Oberliga noch Platz ist. Da aber alle Staffeln im Sommer nach dem vermutlichen Ende der Pandemie wieder auf ihre ursprünglichen Größen reduziert werden, dürfte es eine ganze Reihe von Absteigern aus den höheren Ligen geben, die die Plätze blockieren.

Der größte Trumpf der Elbdiven ist dabei eben ihre in luftigen Höhen befindliche „Hasenberghölle“. Denn sieben der verbleibenden elf Spiele haben die Lauenburgerinnen zu Hause. „Das kann im Meisterschaftsrennen schon ein Faktor sein“, hofft Schwarz. Das erste dieser Heimspiele steigt am 26. Februar gegen die HSG Horst/Kiebitzreihe (17 Uhr). Vielleicht sollten die Gegnerinnen aus dem Kreis Steinburg also noch lieber schnell ein Höhentrainingslager aufsuchen.