Hamburg. Protestaktion am Sonnabend vor dem CCB bei Polizei angemeldet. Bergedorfer Gruppe mahnt zum Klimaschutz und wendet sich an Politik.
Eine solche Aktion ist noch nie bei der Bergedorfer Polizei angemeldet worden: Am Sonnabend wollen sich Klimaschützer der Initiative Extinction Rebellion (XR) als Bäume verkleiden und auf das bedrohliche Waldsterben hinweisen.
Das „Baum-Die-In“ soll – unter Einhaltung der Corona-Abstandsregeln – um 13 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz vor dem CCB starten.
XR-Protestaktion: „Baum-Die-In“ am Sonnabend vor dem CCB
Zunächst wird ein fünf Meter langes Banner ausgerollt, das die mögliche Erderhitzung zum Ende dieses Jahrhunderts auf vier Grad darstellt. Nach Einzug der „Bäume“ werden Jahreszahlen hochgezählt. Es beginnt ein langsames „Sterben“ (Umfallen), begleitet von Soundeffekten.
„Der jetzt schon massiv geschädigte Wald ist ja nur ein Symptom des Klimawandels“, mahnt Andrea Conradi von XR Bergedorf. „Aber das Baumsterben zeigt: Die Klimakrise ist auch bei uns angekommen. Jetzt muss dringend gehandelt werden: Wir brauchen eine viel ambitioniertere Klima- und Umweltpolitik! So wie es jetzt läuft – zu langsam, zu spät und völlig inkonsequent – wird Deutschland nicht die vertraglich vereinbarten Pariser Klimaziele erreichen.“
Aktionen bewusst ins Wahljahr 2021 gelegt
Das Artensterben und die Zunahme von Pandemien durch zerstörte Ökosysteme sorgen die Klimaschützer ebenso: „Jetzt kommt es auf die Politik der nächsten zehn Jahre an. Daher wollen wir uns im Wahljahr nicht mit schönen, aber inhaltsleeren Worten abspeisen lassen.“
Um schnellstmöglich eine CO2-Neutralität zu erreichen, wünscht sich Extinction Rebellion unter anderem einen Klimabürgerrat. Dieser soll dafür sorgen, dass ambitionierte Maßnahmen von den Menschen mitgetragen „und blockierende Lobby-Einflüsse eingegrenzt werden“.
Waldzustandsbericht 2020 zeigt so viele tote Bäume wie nie
Der jüngst veröffentlichte Waldzustandsbericht 2020 besagt, dass drei Dürrejahre, massiver Borkenkäferbefall, Stürme und vermehrte Brände die Waldschäden deutlich haben ansteigen lassen. Rund 277.000 Hektar sind komplett abgestorben, und die Zahl der toten Bäume war noch nie so hoch wie jetzt.
Der Umweltverband BUND warnt, die Bundesregierung müsse „endlich wirksame Klimaschutzmaßnahmen ergreifen und gleichzeitig Schadstoffemissionen aus Verkehr, Industrie und Landwirtschaft massiv reduzieren“.