Allermöhe. Im Paketzentrum Allermöhe beginnt die heißeste Phase des Jahres: Vor Weihnachten steigt die Anzahl der Sendungen um rund 60 Prozent.

Noch zweieinhalb Wochen bis Weihnachten. Da steckt die Paketbranche bereits fest in der alljährlich heißesten Phase des Transportgeschäfts. „Wir erwarten wieder die gleichen anspruchsvollen Mengen wie im Vorjahr“, sagt Stefan Eckelmann, Chef der Hamburger Niederlassung der Deutschen Post DHL.

Im Paketzentrum der DHL, das seit Mitte der 1990er-Jahre am Rungedamm im Gewerbegebiet Allermöhe seinen Standort hat, werden aktuell rund 500.000 Pakete in 24 Stunden bearbeitet. „Insgesamt haben wir derzeit mit wöchentlich etwa 2,8 Millionen Paketen rund 60 Prozent mehr Sendungen im Netz als durchschnittlich sonst im Jahr“, sagt Stefan Laetsch, Pressesprecher Deutsche Post DHL Group.

Pakettransport soll von der Straße auf die Schiene verlagert werden

Die Niederlassung Hamburg, zu der das Paketzentrum Allermöhe zählt, ist verantwortlich für den Post- und Paketbetrieb von Otterndorf an der Nordsee bis Lüneburg in der Heide und im Norden bis Bargteheide in Schleswig-Holstein „Aufgrund der Corona-Pandemie und des Lockdowns im Frühjahr haben wir bereits während des Jahres unsere Sortierkapazitäten sowie die Fahrzeugflotte aufgestockt und allein in unserer Niederlassung circa 500 zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt“, sagt Stefan Eckelmann. Insgesamt arbeiten in der Niederlassung Hamburg über 7.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Angesichts der hohen Sendungsmengen in der Weihnachtszeit raten die Paketdienstleister Verbrauchern, Pakete möglichst frühzeitig aufzugeben, damit die Geschenke auch rechtzeitig zur Bescherung unter dem Christbaum liegen.

Hermes hatte einen Zuwachs von neun Prozent für das vierte Quartal prognostiziert

Ob nach den Rekordmengen der vorherigen Weihnachtssaison auch in diesem Jahr Spitzenwerte erreicht werden, wird in der Paketbranche unterschiedlich beurteilt. Der Bundesverband Paket & Expresslogistik (Biek), in dem die Paketdienste DPD, GLS, GO!, Hermes und UPS organisiert sind, hatte ein Plus von drei Prozent für möglich gehalten.

Die Otto-Tochter Hermes hatte gar einen Zuwachs von neun Prozent für das vierte Quartal prognostiziert. Bei diesen Vergleichen ist aber die veränderte Situation zu berücksichtigen: Ende 2020 waren die stationären Läden kurz vor dem Fest zeitweise geschlossen, was den Boom bei Online-Einkäufen zusätzlich beflügelte.

In der Niederlassung Hamburg fährt schon jedes vierte Auto elektrisch

Doch die Corona-Pandemie ist längst nicht überstanden. Auch wenn in diesem Jahr der Einzelhandel weiterhin unter 2G-Bedingungen geöffnet bleibt, ist zu erwarten, dass viele Menschen ihre Weihnachtsgeschenke wahrscheinlich nicht nur online bestellen, sondern auch die Präsente an Freunde oder Verwandte eher auf dem Postweg verschicken werden.

Um sich dabei auch dem Kampf gegen den Klimawandel zu stellen, fährt in der Niederlassung Hamburg schon jedes vierte Auto elektrisch. Zudem soll der DHL-Pakettransport in größeren Mengen vom Lastwagen auf die Bahn verlagert werden. „Von zu Jahresbeginn noch zwei Prozent wurde der Anteil der Pakete, die auf der Schiene transportiert werden, in diesem Jahr bereits auf sechs Prozent gesteigert“, heißt es in einer DHL-Mitteilung.

Für das Weihnachtsgeschäft werden bundesweit an den Wochenenden zusätzlich zu den bestehenden Verbindungen weitere 20 Züge verkehren. Langfristig sollen demnach rund 20 Prozent der nationalen Paketsendungen per Schiene transportiert werden.