Hamburg. In Allermöhe hat es im November einen schweren Unfall gegeben. Redakteur Thomas Heyen musste zur Unfallstelle fahren.
Zwei junge Männer starben am Sonnabend, 20. November, bei einem schweren Unfall auf dem Allermöher Deich. Sie befanden sich mit zwei weiteren Männern in einem Kleintransporter, der gegen 20.45 Uhr in Höhe von Haus Nummer 451 von der Fahrbahn abkam und gegen einen Baum prallte. Mein Kollege, der für „Blaulichtgeschichten“ Tag und Nacht im Einsatz ist, hatte Bilder und – in seiner unnachahmlich wortkargen, sachlichen, auf das Unfallgeschehen konzentrierten Art – Informationen an die Vier-und-Marschlande-Redaktion gemailt, als ich am Tag darauf meinen Sonntagsdienst begann.
Es war bedrückend. Zwar gehört das Beschreiben von Unfallhergängen zum Tagesgeschäft eines Lokalredakteurs, aber zum Glück sind schwere oder sogar tödliche Unfälle eher die Ausnahme. Nun gab es also gleich zwei Tote. Beide waren unter 30, der eine 29, der andere sogar erst 23 Jahre alt.
Schwerer Unfall in Allermöhe: Zwei junge Männer sterben
Ich musste an dem Sonntag zur Unfallstelle fahren, um mir einen Eindruck zu verschaffen und ein Foto zu machen. Dort, rund um den großen Baum, gegen den der Transporter gefahren war, lagen noch zahlreiche kleine Trümmerteile und Utensilien wie Plastikhandschuhe, die vermutlich am Vorabend von den Einsatzkräften verwendet worden waren. Auch Blutspuren deuteten darauf hin, dass dort erst wenige Stunden zuvor etwas Schlimmes passiert war. Blumen, Kerzen und Schreiben von Angehörigen oder Freunden waren hingegen nicht zu sehen. Dies änderte sich dann einige Tage nach dem 20. November.
Ich weiß das so genau, weil ich als für das Landgebiet zuständiger Reporter häufiger an der Unfallstelle vorbeifahre. Seit diesem tragischen Wochenende muss ich dort immer an die jungen Männer denken, die dort ihr Leben ließen. Das wird wohl auch noch so sein, wenn irgendwann keine Kerzen, Fotografien und Abschiedsbriefe unter dem Baum mehr an sie erinnern sollten.
Die beiden Toten stammen aus Rumänien und lebten in einer Monteurswohnung
Am 20. November, dem Todestag der beiden jungen Männer, haben wir den 49. Geburtstag meiner Schwester gefeiert. Ich selbst bin schon 52 – ein Alter, von dem die beiden Männer weit entfernt waren.
Der 23-Jährige saß hinter dem Steuer, fuhr vermutlich zu schnell. Der 29-Jährige saß mit einem weiteren Mann ungesichert auf der Ladefläche des Transporters. „Dem Fahrer wurde im Krankenhaus eine Blutprobe entnommen“, sagt Thilo Marxsen, Sprecher der Polizei. Der 23-Jährige war betrunken und bekifft. Die vier Männer arbeiteten in der gleichen Firma, einem Paketlieferdienst mit Hauptsitz in Nordrhein-Westfalen. Sie hatte den Transporter dauerhaft gemietet. Als die Männer an dem Abend in den Wagen stiegen, hatten sie frei, berichtet die Polizei. „Sie waren unterwegs, um Lebensmittel einzukaufen“, sagt Marxsen. Die beiden Toten stammen aus Rumänien, haben in einer Monteurswohnung an der Randersweide gelebt.