Bergedorf. Neuer Name, neuer Schwung, neue Hoffnung. Die TSG-Basketballer nennen sich nun „Stargazers“ („Sternengucker“)

Sechs Spiele, sechs klare Niederlagen – das war die deprimierende Bilanz für die Basketballer der TSG Bergedorf im vergangenen Herbst in der 1. Regionalliga, bevor der Lockdown dem Spielbetrieb ein Ende machte. „Das Team ist überfordert“, erkannte Coach Björn Fock damals und hat nun die monatelange Pause dazu genutzt, die Mannschaft kräftig umzukrempeln und personell aufzustocken.

Top-Scorer Postic bleibt trotz höherklassiger Angebote

Dazu passt, dass das Team einen neuen Namen bekommen hat. In Anlehnung an die Sternwarte als Bergedorfer Wahrzeichen nennen sich die TSG-Basketballer nun „Stargazers“ („Sternengucker“). „Wir wollten frischen Schwung reinbringen, eine neue Identität schaffen, aber nicht das 87. Team sein, das sich ,Baskets’ nennt, obwohl das zu Bergedorf gepasst hätte“, erläutert Fock, der auch TSG-Jugendwart ist. Entsprechend heißen die Jugendteams nun „Young Stars“.

Ob die „Stargazers“ in der neuen Saison, die an diesem Wochenende beginnt, nun tatsächlich nach den Sternen greifen, oder ob es schnell dunkel um sie wird, das wird wesentlich von den Leistungsträgern abhängen, allen voran von Top-Scorer Aleksandar Postic. „Er hatte Angebote aus höheren Ligen, ist aber trotzdem geblieben“, freut sich Fock. Der 20-jährige Postic, der Anfang 2020 vom Eimsbütteler TV nach Bergedorf kam und schon Zweitliga-Erfahrung besitzt, hat in Hamburg ein Studium der Wirtschaftsinformatik begonnen und soll das junge Team führen.

Mit 21 gehört man bei der TSG schon zu den Älteren

Das ist nach dem neuerlichen Umbruch so jung geworden, dass selbst Postic, der am 12. Oktober 21 Jahre alt wird, bei einem Vergleich „Jung gegen Alt“ schon bei „Alt“ mitspielen müsste, denn acht von 16 Spielern im Kader sind noch jünger als er. Mit Manasseh Amoah (19), Davis Charmlarh (18) und Jonah Wehrmeister (17) sind weitere Talente aus der TSG-Jugend nachgerückt. Hinzu kommt mit Nick Rupprecht (16) ein Nachwuchsspieler aus der Jugend der Hamburg Towers, der ebenfalls Bergedorfer Wurzeln hat. Die TSG geht den bereits im vergangenen Sommer eingeschlagenen Weg, auf die Jugend zu setzen, also konsequent weiter. „Eine große Rolle spielt dabei, dass wir denjenigen, die in der ,Ersten’ nicht so oft zum Zug kommen, in der 2. Herren Spielpraxis in der Oberliga bieten können“, erläutert Fock.

„Einer der Besten, die ich je trainiert habe“

Eine Schlüsselrolle im neuen Team dürfte auch Neuzugang Matej Jelovcic spielen. „Das ist einer der besten Basketballer, die ich je trainiert habe“, schwärmt Fock über den 23-jährigen Spielmacher aus Kroatien, den die Liebe nach Hamburg gebracht hat. Jelovcic hat beim FC Baunach schon in der 2. Bundesliga (Pro A) gespielt. Von seinen Pässen soll unter anderem TSG-Rückkehrer Malte Steffens profitieren. Der 22-jährige Center hat seine Ausbildung zum Landwirt abgeschlossen. „Er soll uns unter den Körben Stärke und Größe geben“, sagt Fock über den 2,08-Meter-Hünen. Ein entscheidender Faktor bei den vielen deutlichen Niederlagen in der vergangenen Saison war, dass die Bergedorfer bei den Rebounds große Probleme hatten.

Saisonstart am Sonnabend in Rendsburg

Die Testspiel-Ergebnisse machen Mut, dass das nun besser sein wird. So gab es beim Stade-Cup einen Sieg gegen das Junior Team des Bundesligisten EWE Baskets Oldenburg und eine Niederlage gegen den VfL Stade, einen Staffelkonkurrenten aus der 1. Regionalliga. Sieg und Niederlage gab es auch in zwei Testspielen gegen die Rendsburg Twisters, bei denen die TSG-Herren nun am Sonnabend die 1. Regionalliga-Saison eröffnen (19.15 Uhr, Realschule, Kieler Straße 27).