Bergedorf. Die Koalition in Bergedorf bremst die CDU aus: Die Grundschule soll auf das alte Autohaus-Gelände.
Die Bergedorfer Koalition aus SPD, Grünen und FDP hat im Hauptausschuss, der anstelle der Bezirksversammlung tagt, nochmals ihr Bekenntnis zum neuen Grundschulstandort am Sander Damm auf dem Gelände des ehemaligen Opel-Dello-Hauses bekräftigt. Mit der Mehrheit der Stimmen wurde gleichzeitig der Prüfung eines Alternativstandorts, den die oppositionelle CDU angeregt hatte, eine klare Absage erteilt.
„Wir sind von unserem eigenen Erfolg überrascht worden.“ Mit ungewohnt wenig Zurückhaltung ordnete Bezirksamtsleiter Arne Dornquast die rasante Entwicklung ein, mit der die Neubaugebiete der Schleusengraben-Region wachsen. Dort sind Hunderte junger Familien hingezogen. Der Bedarf an einer weiteren Grundschule wurde erkannt, die Hamburger Schulbehörde favorisierte daraufhin das verwaiste Grundstück von Opel Dello. Diesen Wunsch forcierte die Bergedorfer Koalition nun mit einem Antrag.
Entwicklung um Schleusengraben war absehbar
Doch zuletzt funkte Bergedorfs CDU dazwischen, brachte die Zukunftswerkstatt der Hauni Maschinenbau GmbH am Weidenbaumsweg 105 mit einem Änderungsantrag ins Gespräch, die infrastrukturell Räume, Aula und Sporthalle mitbringen würde.
„Die Entwicklung rund um den Schleusengraben war doch absehbar, die Schulbehörde hat gepennt“, begründet Julian Emrich (CDU) den seiner Meinung nach sehr dringlichen Prüfauftrag. Das Dello-Gelände sehe er kritisch, was Verkehrsaufkommen, Abgasentwicklung und vor allem die Realisierung des dort an und für sich geplanten Wohnbaus angehe.
Keine vorzeitige Vertragsauflösung
Petra Petersen-Griem (SPD) wiederum hielt nicht nur das Plädoyer für das ehemalige Autohaus-Grundstück als Schulstätte, sondern zerlegte die CDU-Alternative gleichermaßen: „Das zeigt ja, wie sie es mit laufenden Verträgen halten. Arbeitnehmerinteressen liegen offenbar auch nicht in ihrem Interesse“, sagte die Nettelnburgerin in Richtung der Union und bezog sich damit auf das bis 2026 laufende Mietverhältnis zwischen Hauni und Vermieter Beos AG.
„Die Zukunftswerkstatt der Hauni wegzupieken, ist politisch instinktlos“, findet Petra Petersen-Griem. Mieter und Vermieter äußerten zuletzt, nicht an einer vorzeitigen Vertragsauflösung interessiert zu sein.
Neuer Grundschulstandort – zügig
Ursprünglich ging die Schulbehörde bei weit über 1000 Neu-Haushalten im Bereich Schilfpark, Glasbläserhöfe, Weidensteg und Stuhlrohrquartier davon aus, dass eine Erweiterung der Grundschule Nettelnburg am Fiddigshagen auskömmlich sei. Dies erwies sich angesichts der Zuzugsdynamik jedoch als falsch. Dornquast mahnte nochmals: „Wir brauchen den zusätzliche Grundschulstandort nicht heute oder morgen – aber zügig.“