Bergedorf. Nach zehn Jahren an der Spitze des Bergedorfer Rathauses wird der 56-Jährige Chef vom Amt für Arbeit und Integration der Sozialbehörde.

Bezirksamtsleiter Arne Dornquast verlässt das Bergedorfer Rathaus. Wie am späten Freitagnachmittag bekannt wurde, wechselt der 56-Jährige Mitte Juli in die Hamburger Sozialbehörde. Er wird Leiter des Amtes für Arbeit und Integration, ist dann unter anderem zuständig für die Steuerung der Job-Center der Hansestadt und Chef von rund 100 Mitarbeitern. Er habe sich auf die vor einiger Zeit ausgeschriebene Stelle beworben und jetzt die Zusage bekommen, sagte er unserer Zeitung – kurz nachdem er die Mitarbeiter des Bezirksamtes und die Fraktionen der Bezirksversammlung informiert hatte.

Nachfolge ist offen, vermutlich wieder ein Sozialdemokrat

„Ich kehre Bergedorf nicht den Rücken, sondern mache etwas Neues, zu dem ich richtig viel Lust habe“, sagt Dornquast, der das Bezirksamt seit 2011 leitet. Wer auf ihn folgt, ist völlig offen. Wenn er am 16. Juli wie geplant in Urlaub geht, übernimmt zunächst sein Stellvertreter, Verwaltungsdezernent Ulf von Krenski. Über die Nachfolge von Dornquast entscheidet die Bezirksversammlung, der Senat setzt formal ein. Angesichts der Mehrheitsverhältnisse – in Bergedorf bestimmt derzeit eine Koalition aus SPD (12 Sitze), Grünen (10) und FDP (3) die Politik – ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass erneut ein Sozialdemokrat den Chefsessel im Rathaus an der Wentorfer Straße übernimmt. Allerdings einer mit starken grünen Zügen.

Projekt Körber-Haus und rasanter Wohnungsbau prägten „Ära Dornquast“

Arne Dornquast, der seinen Dienst an der Spitze der Bergedorfer Verwaltung eher als „Amtsleiter“ für Hamburg denn als eigenwilliger „Bürgermeister“ verstanden hat, sieht den rasanten Wohnungsbau im Bezirk und das Projekt Körber-Haus als prägende Meilensteine seiner Ära. „In den vergangenen zehn Jahren haben wir hier den Bau von rund 8000 neuen Wohnungen genehmigt. Und für das Körber-Haus sowie sein Konzept als neuem kulturellen Zentrum im Herzen Bergedorfs bin ich so frei, eine Art Ideen-Urheberschaft zu beanspruchen.“ Zudem sei das Bezirksamt unter seiner Leitung deutlich gewachsen, von 480 Mitarbeitern zum Amtsantritt auf aktuell 726 – und damit passend zur deutlich gestiegenen Einwohnerzahl des Bezirks.

Sozialsenatorin freut sich auf neuen leitenden Mitarbeiter