Bergedorf. Die älteste noch existierende Filiale in Hamburg wurde im April 1897 eröffnet – mitten in Bergedorfs industrieller Revolution.

Bei Bankgeschäften vertrauen die Bergedorfer keinem anderen Geldinstitut schon so lange wie der Deutschen Bank. Auch wenn sich Haspa und Hypovereinsbank auf ältere Wurzeln im Bezirk berufen: Nur die Deutsche Bank ist seit dem 1. April 1897 als Original in Bergedorf ansässig. Am Freitag steht also ihr Jubiläum zum 125-jährigen Bestehen im Kalender.

„Das muss gefeiert werden“, sagt der heutige Filialdirektor Michael Simon (39) mit Blick auf das kommende Wochenende. „Und zwar mit allen Bergedorfern und – wie es bei uns Tradition ist – auch für alle Bergedorfer.“ Weil das Jubiläum fast genau auf den verkaufsoffnen Sonntag am 3. April fällt, wird der von 13 bis 18 Uhr für die große Showtime mit diversen Überraschungen für Gäste jeden Alters genutzt.

Deutsche Bank: Erst vor drei Jahren umgezogen

Ort des Geschehens sind die Räume der Deutschen Bank im Neubau an der Alten Holstenstraße 59, den Direktor Simon und sein zwölf Kollegen großes Team erst vor drei Jahren bezogen haben. Ein Umzug, der das Geldinstitut für viele Bergedorfer erst sichtbar machte – obwohl die Deutsch-Banker zuvor mehr als 100 Jahre lang am Weidenbaumsweg saßen – kaum 30 Meter entfernt.

Gefeiert wird mit Live-Musik der vielseitigen Hamburger Straßenmusikerin Enna, ein Schaumwolken-Künstler zeigt sein Können, es gibt ein Glücksrad – und als Ehrengäste sind Aktive der Stiftung Haus im Park (SHiP) dabei. Sie stellen ihre Stiftung vor, die den Untertitel „Engagement für Bergedorf“ trägt. Und genau dafür möchten Michael Simon und sein Team auch das Jubiläum ihrer Bank in Bergedorf nutzen: „Von Sonntag bis zum Jahresende wollen wir Spenden für SHiP sammeln, damit das Geld von dort gezielt in wichtige Projekte der Bergedorfer Bildung, Kultur und Altenhilfe fließen kann. Jeder Euro wird von der Körber-Stiftung verdoppelt.“ Den Grundstock legt die Filiale selbst mit 1250 Euro. Das Spendenkonto ist eingerichtet bei der Deutschen Bank unter DE 63 2007 0024 0268 9495 00.

Filiale hat Schrumpfkur des Konzerns überstanden

Es ist ein Projekt, das Bergedorfs Deutsch-Bankern besonders am Herzen liegt, unterstützen sie doch seit Jahren mit Arbeitseinsätzen und Spenden verschiedene Institutionen im Bezirk. Zuletzt etwa den Tierschutzverein Looki.

„Uns ist der persönliche Einsatz für die Bergedorfer wichtig, sowohl im Job in unser Bank als auch darüber hinaus“, beschreibt Michael Simon. Eine Philosophie, die ein wichtiges Stück dazu beigetragen hat, dass Bergedorfs Deutsche Bank die Schrumpfkuren im Filialnetz des Konzerns auf jetzt nur noch 400 überstanden hat. „Wir sind und bleiben Teil dieser ganz besonderen Stadt in der Metropole Hamburg. Es macht einfach Spaß, in diesem sehr selbstbewussten Umfeld zu arbeiten“, gesteht der gebürtige Nürnberger Michael Simon.

Tatsächlich leitet er hier die älteste noch existierende Filiale aus der Anfangszeit der Deutschen Bank in Hamburg: Gegründet nur 25 Jahre nach dem Hauptgeschäft am Adolphsplatz und 27 Jahre nach dem Ursprung der Bank 1870 in Berlin. Sie half Bergedorf maßgeblich bei der rasanten Industrialisierung an der Schwelle zum 20. Jahrhundert. Damals wuchsen Betriebe wie das Bergedorfer Eisenwerk, die Stuhlrohfabriken oder die Glasfabrik Hein & Dietrichs zu international tätigen Unternehmen.