Hamburg. Schwer bewaffnete Polizisten durchsuchten das Gelände, ein Helikopter und Suchhunde waren im Einsatz – dann brannte es auch noch.

Ein riesiges Polizeiaufgebot wurde am Mittwochabend an der Laubensiedlung „Schwarzer Weg“ in Bergedorf aufgefahren, der Polizeihubschrauber „Libelle“ überflog das Gelände mehrfach.

Suchhunde der Polizei Hamburg kamen ebenso wie Metalldetektoren und Wärmebildkameras zum Einsatz – und das alles, weil ein Trinkgelage von sechs Personen in einer der Lauben offenbar aus dem Ruder gelaufen war. Angeblich soll dabei sogar geschossen worden sein, jedoch wurden keine Waffen geschweige denn Projektile gefunden.

Polizei Hamburg: Einsatz in der Kleingartenkolonie

Begonnen hat alles mit einem Anruf. Eine stark alkoholisierte Frau (48) meldete sich um 20.37 Uhr telefonisch in der Wache 43. Sie klagte, dass ihr die Handtasche in der Kleingartenkolonie gestohlen worden sei, die schon mehrfach wegen Bränden Schlagzeilen machte. Sie würde dort auf die Beamten warten.

Die Polizei traf vor Ort gemeinsam mit der Anruferin auch einen ebenfalls alkoholisierten und im Gesicht verletzten Begleiter (37) an. Wie erste Ermittlungen ergaben, hatte das Pärchen gemeinsam mit vier anderen Männern in einer Laube Alkohol konsumiert – bis die Situation eskalierte und es handfeste Auseinandersetzungen innerhalb der Freizeitgruppe gegeben haben soll.

Betrunkener alarmiert Polizei: Jemand soll geschossen haben

Fast zeitgleich lief im Lokal „November“ an der Bergedorfer Straße ein 35-jähriger, ebenfalls stark angetrunkener Mann auf, der angab, dass irgendjemand in der nicht weit entfernten Laubensiedlung „mit einer Waffe geschossen“ haben soll. Offenbar gehörte er mit zum Trinkgelage.

Das setzte die Polizei in erhöhte Alarmbereitschaft, insgesamt wurden nun 20 Streifenwagen zum „Schwarzen Weg“ beordert. Zahlreiche mit Maschinenpistolen bewaffnete Beamte suchten das Gelände weitläufig ab. Dabei liefen ihnen drei weitere, ebenfalls stark angetrunkene Männer (49, 40, 36) über den Weg, die mit zum mittwochabendlichen Gelage gehörten.

Schließlich muss auch noch die Feuerwehr kommen

Eine Schusswaffe hatte niemand aus dem Sextett dabei – doch in der Nähe des abendlichen Trinkgelages war ein Wohnwagen in Brand geraten, vermutlich durch eine umgestoßene Feuerschale.

Die ebenfalls verständigte Feuerwehr musste, da die Brandstelle in unwegsamem Gelände lag, die Wasserversorgung über mehrere Hundert Meter verlegen, zudem einen Löschangriff über den Zaun vom Betriebsgelände der VVH am Curslacker Neuer Deich aus starten.

Atemalkoholwerte zwischen 2,27und 3,08 Promille gemessen

Die Flammen konnten rasch gelöscht werden. Alle Beteiligten des „bunten Abends“ – vier wohnen in Bergedorf, zwei haben keinen festen Wohnsitz – wurden vorläufig zur Ausnüchterung in Gewahrsam genommen.

Ihre Atemalkoholwerte lagen zwischen 2,27und 3,08 Promille, nur der 37-Jährige weigerte sich zu pusten. Der Großeinsatz dauerte bis 0.40 Uhr in der Nacht zu Donnerstag.