Curslack. Zwar werden jetzt auch in Hamburg die Corona-Beschränkungen für den Sport gelockert. Doch Probleme bleiben.

Angesichts sinkender Inzidenzzahlen unternimmt der Hamburger Senat erste Lockerungsschritte im Sport. Im Freien ist Sport in der Hansestadt jetzt wieder mit bis zu zehn Kindern möglich. Hamburg passt sich damit an die Verhältnisse an, die im benachbarten Schleswig-Holstein ohnehin schon herrschen. In zwei Wochen soll dann der nächste Lockerungsschritt folgen. Dann soll wieder Training mit bis zu 20 Kindern an der frischen Luft möglich sein. Zudem sollen auch wieder bis zu zehn Erwachsene gemeinsam Sport treiben dürfen.

SVCN verzichtet erst einmal auf Trainingsbetrieb

Das wird von vielen Clubs begrüßt, die begleitende Testpflicht hält Hartmut Helmke, 1. Vorsitzender des SV Curslack-Neuengamme, jedoch für eine „Überforderung der Vereine“ und hat sich daher an Sportstaatsrat Christoph Holstein mit der Bitte gewandt, die Vorgaben zu entschärfen. Denn beim Kinder- und Jugendtraining müssen die Übungsleiter für jede einzelne Trainingseinheit einen tagesaktuellen Test vorweisen, beim Erwachsenen-Training sogar alle Beteiligten. „Einige Trainer sind völlig heiß aufs Training. Andere haben mir gesagt, dass sie diese permanenten Tests nicht leisten können“, berichtet Helmke. „Doch eines ist klar: Wenn etwas passiert, stehen wir als Verein nicht gut da. Die Verantwortung dafür kann und will ich nicht übernehmen.“ Der SVCN will daher vorerst auf eine Wiederaufnahme des Trainingsbetriebs verzichten.

Hamburger Fußball-Verband interveniert bei Politik

Eine Konsequenz, die Andreas Hammer, Ehrenamtsbeauftragter und Mitglied des Spielausschusses im Hamburger Fußball-Verband, nicht nachvollziehen kann. „Es gibt mittlerweile so viele Testzentren. Ein Besuch dort ist eine Fünf-Minuten-Angelegenheit“, sagt er. Unterstützung vom Verband bekommen die Curslacker trotzdem. „Wir sind in Gesprächen mit dem Sportamt, ob die Vorgaben entschärft werden können. Aerosolstudien zeigen, dass draußen kaum Ansteckungsgefahr besteht“, betont der HFV-Sprecher Carsten Byernetzki.

Auch SV Nettelnburg/Allermöhe wartet erst einmal ab

Und auch anderen Vereine teilen die Position der Vierländer. „Bei jeder Trainingseinheit einen negativen Corona-Test vorweisen zu müssen, ist ein tierischer Aufwand. Da hat Hartmut Helmke schon recht“, pflichtet Gerald Grassé, der Fußball-Abteilungsleiter des SV Nettelnburg/Allermöhe bei. Auch beim SVNA verschieben sie daher den Trainingsstart auf kommende Woche, wollen sich erst intern abstimmen. Beim SC Vier- und Marschlande soll die Verantwortung wohl den Trainern überlassen bleiben.

Gute Erfahrungen mit Tests bei der TuS Dassendorf

Bei Curslacks Oberliga-Staffelkonkurrenten TuS Dassendorf hingegen haben sie mit dem permanenten Testen gute Erfahrungen gemacht. „Bei uns testen sich prinzipiell alle Spieler vor jeder Trainingseinheit, auch weil sie das selbst so wollen“, betont TuS-Sportchef Jan Schönteich. „Ich spüre da innerhalb der Mannschaft eine große Verantwortung. SVCN-Chef Helmke hat derweil Kontakt zu Testzentren aufgenommen. „Es gibt vielleicht die Möglichkeit, bei uns auf dem Gelände ein permanentes Testzentrum einzurichten, so wie es die TSG Bergedorf schon hat, ohne dass dem Verein dadurch Kosten entstehen“, verrät er. Eine Entscheidung darüber konnte bereits in der kommenden Woche fallen.