Reitbrook. Der Hamburger Bauer hat als einziger Nominierter seinen Hof im direkten Einzugsbereich einer Großstadt.
Eigentlich sollte der „Landwirt des Jahres 2020“ schon Ende Oktober ernannt werden, doch wegen Corona musste die festliche Gala der CeresAwards in Berlin auf den 24. März 2021 verschoben werden. So muss sich Jan-Hendrik Langeloh (44) noch gedulden. Denn der Mitbetreiber des Milchhofs Reitbrook ist in der Kategorie „Rinderhaltung“ unter den drei Finalisten. Die Sieger aus den insgesamt zehn verschiedenen Sparten erhalten jeweils 1000 Euro. Sie haben außerdem die Chance, „Landwirt des Jahres 2020“ zu werden. Dieser Titel ist mit einem Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro verbunden.
Rinderhalter Jan-Hendrik Langeloh ist der einzige Hamburger Bauer und der einzige, dessen Hof im direkten Einzugsbereich einer Großstadt liegt. Seine Finalkonkurrenten haben ihre Höfe in Schleswig-Holstein und in Hessen. Die drei Landwirte werden nun bis 10. Dezember auf den Social-Media-Kanälen der Fachzeitschrift „agrarheute“ ausführlich vorgestellt. Am kommenden Donnerstag, 10.30 Uhr, kann dann auf Facebook und Instagram mitverfolgt werden, wer der Sieger ist.
Landwirt des Jahres 2020: Ein Bio-Bauer ist bereits gewählt
Danach werden die Finalisten aus den weiteren Sparten vorgestellt – im Zwei-Wochen-Rhythmus, bis kurz vor der Preisverleihung am 24. März. Zwei Spartensieger stehen bereits fest: „Biolandwirt“ Fritz Wieninger aus Wien und „Schweinehalter“ Torsten Roder aus Behren-Lübchin.
Jan-Hendrik Langeloh freut sich darüber, „dass wir überhaupt in die Endrunde gekommen sind“. Dies sei ein gemeinsamer Verdienst aller 42 Mitarbeiter, betont der Agraringenieur, der den Milchhof gemeinsam mit seinem Nachbarn, Landwirt Rainer Kohrs, betreibt.
Die Gesellschaft bürgerlichen Rechts besitzt 170 Milchkühe, von denen jede im Jahr durchschnittlich 10.500 Liter Milch liefert. Daraus produziert der Hof Land- und Vorzugsmilch sowie Naturjoghurt und 16 Sorten Fruchtjoghurt. Die Milchprodukte vermarkten Langeloh und sein Team selbst.
Beliefert werden mehr als 1500 Privathaushalte
Zu den Kunden zählen mehr als 1500 Privathaushalte sowie rund 30 Einzelhandelsgeschäfte und Hofläden, 25 Schulen und Kindertagesstätten und – in Nicht-Corona-Zeiten – etwa 250 Restaurants und Cafés. „Das sind in der Corona-Krise allerdings deutlich weniger“, sagt Langeloh und fügt hinzu: „Und die, die wir beliefern, bestellen geringere Mengen als vor der Krise.“ Im Bereich Direktvermarktung würden nun 20 Prozent weniger Milchprodukte verkauft. Weil die Zahl der Privathaushalte aber deutlich zugelegt habe, lägen die Umsatzeinbußen bei weniger als drei Prozent.
Für den CeresAward können sich alle landwirtschaftlichen Betriebe im deutschsprachigen Raum bewerben, für die bäuerliche Unternehmertugenden wie Mut, Ideenreichtum sowie Verantwortungsbewusstsein für Mitarbeiter, Tier und Umwelt prägend sind, teilen die Organisatoren mit.
Internet: www.ceresaward.de