Curslack. 49-Jähriger geht in dritte Amtsperiode als stellvertretender Bereichsführer Vierlande. Posten des Bereichsführers ist noch vakant.

Frank Meyer weiß, dass gut 230 Kameraden aus allen sieben Vierländer Wehren hinter ihm stehen. Die jeweiligen Wehrführer und ihre Stellvertreter bestätigten den Curslacker nun in seinem Amt als stellvertretender Bereichsführer Vierlande. Es ist bereits die dritte Amtsperiode für den 49-Jährigen.

Die Kameradschaft sei entscheidend, warum Frank Meyer das ehrenamtliche Amt für sechs weitere Jahre übernimmt. „Wir sind nicht immer einer Meinung, aber finden immer einen gemeinsamen Weg. Ich kann mich zu 100 Prozent auf alle sieben Wehren verlassen“, sagt Meyer. Die Vierlande zeichne eben eine besondere Verbundenheit und Mentalität aus: „Hier gilt das gesprochene Wort genauso viel wie ein Handschlag“, betont Meyer.

Arbeitgeber und Familie als großer Rückhalt

Doch Handschläge seien ja derzeit leider auch unter den Kameraden nicht möglich. Nach zehn Monaten werden gemeinsame Übungen, Abende und Aktionen schon sehr vermisst, weiß Frank Meyer. Schließlich seien diese doch ebenso entscheidend für das kameradschaftliche Leben einer Feuerwehr wie die Einsätze. Und die werden auch in der Corona-Pandemie nicht weniger, während die Verwaltungsaufgaben aufgrund der Eindämmungsverordnung aber noch einmal erheblich mehr geworden sind. Für eine Person sei das kaum zu bewältigen. „Wenn mein Arbeitgeber mich nicht so unterstützen würde, wäre das nicht zu machen“, betont Frank Meyer, der bei der Gartenbautechnik Geereking am Curslacker Deich arbeitet.

Vor allem auch die Familie spiele eine entscheidende Rolle: Ehefrau Andrea, Tochter Svenja (22) und Sohn Jannik (20) unterstützen ihn sehr, betont Frank Meyer. Beide Kinder leben die Feuerwehr ebenso wie ihr Vater, der die Curslacker Wehr seit 2007 anführt, damals den Posten von seinem Vater Werner Meyer übernahm. Svenja und Jannik standen seit ihrer Geburt auf der Warteliste, um dann pünktlich mit dem zehnten Geburtstag in der Jugendfeuerwehr aktiv zu werden, Svenja Meyer hat die Feuerwehr sogar zu ihrem Beruf gemacht.

Zeitintensives Ehrenamt ist für eine Person kaum zu schaffen

Neben zahlreichen Verwaltungsaufgaben, wird der Bereichsführer zu größeren Einsätzen in den Vierlanden alarmiert, bildet dort die Schnittstelle zwischen Freiwilligen Wehren und der Berufsfeuerwehr. Ebenso repräsentiert er die Vierlande, etwa bei Wahlen oder Jubiläen. 16 Ehrungen hätten sich bereits aufgestaut, die aufgrund der Corona-Pandemie in den vergangenen Monaten nicht durchgeführt werden konnten. „Und in den nächsten Wochen und Monaten werden noch weitere hinzu kommen“, ist sich Frank Meyer sicher.

Für eine Person sei das zeitintensive Ehrenamt kaum zu stemmen. Es wird also Zeit, dass der Posten des Bereichsführers Vierlande wieder besetzt wird. Nachdem Karsten Dabelstein nach zwölf Jahren nicht wieder zur Wahl angetreten war, ist das Amt seit August vakant. Zu dem Zeitpunkt hatte Dabelstein aufgrund der Corona-Pandemie bereits drei Monate verlängert.

Ein Typ, der die Gemeinschaft braucht

Auch wenn Frank Meyer derzeit als Stellvertreter alle Aufgaben des Bereichsführers erledigt, war für ihn immer klar, dass er dieses Amt nicht übernehmen wird. „Das habe ich auch meiner Frau versprochen“, sagt der Brandinspektor. Er sei ein Typ, der die Gemeinschaft braucht und an ihr wächst, erklärt Meyer. Das ist als Bereichsführer nicht unbedingt gegeben, steht der doch eher über der ganzen Truppe als mittendrin zu sein, muss alle sieben Wehren mit jeweils mindestens 30 aktiven Kameraden im Blick haben.

Frank Meyer bleibt optimistisch, dass es bald wieder einen Bereichsführer Vierlande geben wird: „Ich führe ernste Gespräche“, sagt er.