Hamburg. Im Dezember soll informiert werden. Es muss geklärt werden, ob der kontaminierte Boden in Boberg abgetragen oder abgedeckt wird.

Bei der öffentlichen Informationsrunde Ende März hatten die Verantwortlichen noch angedeutet, im Herbst könne die bevorzugte Sanierungslösung nach dem Dioxinfund in der Boberger Niederung gefunden sein. Doch das Projekt verschiebt sich: Mittlerweile hat die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (Bukea) ihren Terminplan nach hinten korrigiert.

„Die nächste öffentliche Veranstaltung, in der wir die realistischen oder möglichen Szenarien vorstellen möchten, ist im Dezember geplant“, bittet Bukea-Sprecher Björn Marzahn besorgte Bürger noch um etwas Geduld. Bis dahin seien laut Marzahn „sehr komplexe Abwägungen“ zu treffen. Abwägen müssen die Abteilung Bodenschutz und Altlasten der Bukea gemeinsam mit den Bodenmanagement-Fachleuten der Melchior+Wittpohl Ingenieurgesellschaft. „Sie sind in der Feinabstimmung, werden viele Fachmeinungen zusammentragen und dann entscheiden“, sagt Marzahn.

Boberger Niederung: Sanierung könnte bis zu zehn Millionen Euro kosten

Und darum geht es: Momentan diskutieren die Experten, ob der kontaminierte Boden entweder vollständig abtransportiert wird oder doch abgedeckt werden kann. Die Sanierungskosten könnten sich auf bis zu zehn Millionen Euro belaufen, schätzen Experten.

Bei der vergangenen Online-Bürger-Info im März hatte ein Bodenkundler des beauftragten Ingenieurbüros auch einen zeitlichen Horizont genannt. Demnach könne die Sanierung der etwa vier Hektar großen Fläche im Jahr 2025 abgeschlossen sein. So lange bleibt der sogenannte „hochbelastete Schwarzbereich“ auch durch Zäune abgesperrt.

Nachdem im Spätsommer 2018 bei einem Zufallsfund hohe Dioxinbelastungen an der Böschung nahe der Straße An der Kreisbahn gefunden wurden, haben die Spezialisten dort insgesamt 950 Bodenproben analysiert und 320 Dioxinproben. Dabei hatten sie festgestellt, dass die Verseuchung sich auf eine Bodentiefe von maximal einem Meter beschränkt.