Hamburg. Das neue Gaming House Rcadia lädt zum Mitmachen beim „Projekt PiXXL“. Nach und nach erscheinen einzelne Motive auf dem Gebäude.

Ein einzigartiges Kunstprojekt ist rund um das ehemalige Commundo Tagungshotel am Oberen Landweg gestartet. Der neue Mieter „Rcadia“, mit 20.000 Quadratmetern Fläche das größte Gaming House Europas, will in Anlehnung an die Werke der Verpackungskünstler Christo und seiner Frau Jeanne-Claude die gesamte Fassade des Hauses mit einer Folie versehen, auf welche zuvor eine Vielzahl von Kunstwerken produziert wurde.

Entworfen wird das räumliche Riesenbild „Project PiXXL“ seit wenigen Tagen auf einem 3D-Zwilling des Gebäudes im Internet. Die Adresse: pixxl.rcadia.de. Nach und nach erscheinen dort in den kommenden Monaten einzelne Motive auf dem Gebäude, bis das Mosaik komplett ist. „Dann wird das Gemeinschaftswerk auf einen hochauflösenden Textilmantel übertragen, mit dem das Haus verhüllt wird“, erklärt Rcadia-Sprecherin Leslie Post. „Zu Silvester 2022 erblickt das Kunstwerk auf diese Weise das Licht der analogen Welt.“

Räumliches Riesenbild entsteht auf dem Gebäude in Bergedorf

Eine professionelle Videospielerin der „Unicorns of Love“ spielt eine Runde „League of Legends“ im neuen Rcadia-Hauptquartier.
Eine professionelle Videospielerin der „Unicorns of Love“ spielt eine Runde „League of Legends“ im neuen Rcadia-Hauptquartier. © HA | Alexandra Schrader

Von moderner Malerei über Streetart bis zu digitalen Kunstwerken soll am Ende alles seinen Platz auf der riesigen Leinwand finden. Die Arbeiten werden von den Initiatoren des Gaming House kuratiert, die dafür bereits mit einem sehr breiten Spektrum an Künstlern und Kreativen im Austausch sind. Die ersten Großbilder in bester Frontlage sind bereits platziert.

Eine weitere Besonderheit des Projekts besteht in der Möglichkeit, einen eigenen Teil zu dem Kunstwerk beizusteuern. Jedermann hat die Möglichkeit, sich in den Ideen der Künstler zu verewigen, denn diese bestehen aus „Pixeln“, die jeweils einem Quadratzentimeter auf der realen Fassade entsprechen. Für je einen Euro können die Pixel erworben werden, verbunden mit der Möglichkeit, sich mit einem eigenen Upload darin zu präsentieren.

Brücke zwischen analoger und digitaler Welt schlagen

Dank einer 40-prozentigen Transparenz der ursprünglichen Werke werden die hochgeladenen Bilddateien dahinter sichtbar – sowohl in der digitalen Version als auch am Ende auf dem Textilmantel. „Wer will, kann auch mehrere Quadratzentimeter für sein persönliches Motiv belegen“, sagt Sprecherin Leslie Post.

Die Brücke zwischen digitaler und analoger Welt ist das Thema von „Project PiXXL“, die Aktion verfolgt aber auch einen guten Zweck. So werden Erlöse aus dem Pixelverkauf dafür eingesetzt, internationale Projekte für digitale Gerechtigkeit zu unterstützen. Erster Partner hierfür ist die Non-Profit Organisation „Learning Lions“, die mit ihren Programmen jungen Erwachsenen in Ost-Afrika Zugang zu digitaler Bildung ermöglicht.

Die international erfolgreiche E-Sport-Organisation „Unicorns of Love“ hat im Spätsommer das „Rcadia“ am Oberen Landweg gegründet. Der niederländische Künstler Guus Gijben ist mit der Unternehmerfamilie verwandt und hat sein Motiv „E-Sport is Art“ betitelt. Ebenfalls dabei ist die „European League of Football“ mit einer Kreation des Künstlers Phil L. Herold. Die Liga unterstreicht damit den eigenen Anspruch, Vorreiter bei der Digitalisierung im Sport zu sein.