Hamburg. Die Fertigstellung im vierten Quartal dieses Jahres wird gehalten: Der Rohbau ist bald fertig, dann folgte die Gebäudeausstattung.

Das Bauprojekt Bergedorfer Tor steckt nach Angaben der gleichnamigen Projektgesellschaft (PG Beto) voll im Zeitplan und soll im vierten Quartal 2022 dann auch in voller Pracht fertig sein. Der erhoffte Zeitplan: Ende März oder Anfang April ist der Rohbau in den Baufeldern 2, 3 und 4 abgeschlossen, danach können die Fassadenarbeiten beginnen. Unmittelbar bevor stehen sämtliche technische Installationen in den Gebäuden, ab August geht es dann an den Innenausbau. Bis Ende August wiederum soll die komplett geschlossene Gebäudehülle stehen.

Bereits im Februar werden die ersten der insgesamt 850 einzubauenden Fenster geliefert. Um einen möglichst optimalen Schallschutz zu erreichen, werden unter anderem sogenannte Hafencity-Fenster sowie auch Kastenfenster eingesetzt. Letztgenannte bieten eine Isolierung von Schalldämmwerten bis zu 60 Dezibel, was zum Weidenbaumsweg und zur Bergedorfer Straße von Vorteil ist. Aufgrund des Kastenzwischenraums und dem damit verbundenen großen Abstand zwischen den Scheiben wird ein Luftpolster erzeugt, das die Dämmleistung deutlich erhöht.

Das Bauprojekt Bergedorfer Tor bleibt weiterhin anspruchsvoll

Mit der Lärmvermeidung für künftige Mieter erfüllen die Bauinvestoren eine Vorgabe des Verwaltungsgerichts. Die Richter hatten effektiven Schallschutz verlangt als Bedingung für den Bau einer Intensivpflegeeinrichtung. Das Bergedorfer Bezirksamt hatte der PG Beto genau diese Genehmigung verweigert, weil sie dort „eine unzureichende Wohnsituation“ sah, musste sich aber dem Richterspruch fügen.

Die Geschäftsführung der Projektgesellschaft mit Karl-Friedrich Konietzky und Peter Appel spricht bei der Baustellenplanung selbstbewusst von einem „Meilensteinen“ bis zur Fertigstellung des Stadtquartiers. Dabei bleibt das Projekt weiterhin anspruchsvoll – wegen der sehr beengten Baufläche mit fünf Gebäuden auf 11.130 Quadratmetern und mit engen Anlieferzonen, Parallelarbeiten auf drei Baufeldern und Folgen der Corona-Pandemie.

Technische Gebäudeausstattung soll im September abgeschlossen sein

Etwa 90 Facharbeiter und Monteure aus zehn Gewerken verteilen sich aktuell auf der Baustelle. Hinzu kommen Bauleitungsteams und vier Obergewerke für die technische Gebäudeausstattung, die sich bereits einrichten. „Demnächst wird die technische Ausstattung wie zum Beispiel raumlufttechnische Anlagen, Gebäudeheizung und Trinkwassererwärmung installiert. Das ist die Vorstufe zum Innenausbau“, erklärt Konietzky. Die technische Gebäudeausstattung soll im September abgeschlossen sein.

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Appel und Konietzky verteilen ein Sonderlob an die Implenia Hochbau GmbH, die Rohbau, Fassade und Dach realisieren wird. Lieferengpässen und Kostenexplosion bei Baumaterialien zum Trotz zeichneten sich die Hochbauer durch geschickte Logistik aus: „Bei der Materialbestellung konnten wir nicht wie gewohnt mit einer Abrufzeit der Baustoffe von zwei Wochen, sondern mussten mit 12 bis 16 Wochen kalkulieren.

PG Beto und Bezirksamt stritten zwei Jahre lang um Fristverlängerungen

Das stellte vor allem Herausforderungen an die Lagerkapazitäten, die wir in Bergedorf zusammen mit der Projektgesellschaft organisieren konnten“, sagt Projektleiter Thomas Furrer von Implenia. Derzeit sei das Dämmmaterial Glaswolle recht knapp, dafür habe sich der Markt bei Holz und Kunststoffen etwas erholt.

Wenn dann ins Stadtquartier Bergedorfer Tor im ersten Quartal 2023 erste Mieter aus Einzelhandel, Gastronomie, Medizin, Co-Working-Anbietern und anderen Bereichen einziehen, hat das Projekt nach Holperstart ein positives Ende genommen. Zunächst stritten PG Beto und Bezirksamt zwei Jahre lang etwa um Fristverlängerungen, bis die Bauarbeiten auf dem Gelände der alten Post Mitte 2020 starteten. Schon im April 2019 hatte auf Baufeld 1 die Baugenossenschaft Bergedorf-Bille mit dem Bau ihrer neuen Hauptverwaltung und 95 Wohnungen begonnen.