Hamburg. Autofahrer werden von der Autobahn grundlos in Tempo-30-Zone in Neuallermöhe-West geschickt. Dort steht eine mobile Radarfalle.

Ortsunkundige Autofahrer werden dieser Tage auf der Autobahn 25 durch fehlerhafte Beschilderung in eine Radarfalle gelockt. Wer aus Richtung Moorfleet nach Bergedorf fährt, liest vor der Anschlussstelle Neuallermöhe-West auf insgesamt vier Hinweisschildern, dass er dort abfahren muss, sofern er nicht ganz bis Geesthacht durchfahren will. Die Abfahrten Nettelnburg, Bergedorf und Curslack seien gesperrt. Und wie als Bestätigung verengt sich dann die Autobahn kurz vor Neuallermöhe-West auf eine Fahrspur.

Wer der Beschilderung folgt und abfährt, findet dann aber keinerlei Hinweise, die ihn weiter Richtung Bergedorf leiten. Intuitiv dürften die meisten Autofahrer nach rechts in den Felix-Jud-Ring einbiegen, da dies in etwa der Richtung der Autobahn entspricht. Dort aber steht keine 100 Meter weiter gleich nach einem Tempo-30-Schild ein mobiler Blitzer der Hamburger Polizei.

Die Abfahrten sind schon seit vorletzter Woche wieder frei

Merkwürdig: Die Abfahrten Nettelnburg, Bergedorf und Curslack sind schon seit Ende vorletzter Woche wieder frei, denn der rechte Fahrstreifen ist fertig asphaltiert. Die Schilder mit der Aufforderung, früher abzufahren, hätten also längst von der Autobahn verschwinden können. Oder wurden sie vielleicht in voller Absicht dort stehen gelassen, damit möglichst viele Autofahrer in die Blitzerfalle tappen?

Sprecher Christian Merl von der Autobahn GmbH beteuert auf Anfrage: „Nein, nein, nein, da gibt es keinerlei Absprachen mit der Polizei und erst recht keine Beteiligung der Autobahn GmbH an den vereinnahmten Bußgeldern. Wir sind aber sehr dankbar für den Hinweis und werden die irreführenden Schilder schnellstmöglich von der Autobahn entfernen lassen.“

Bis zum 20. November soll das letzte Teilstück fertig sein

Wann der mobile Blitzer am Felix-Jud-Ring verschwindet, wollte ein Hamburger Polizeisprecher auf Anfrage nicht verraten: „Aus Gründen der Verkehrssicherheit machen wir dazu keinerlei Angaben.“

Wenn alles läuft wie geplant, wird die Autobahn 25 am Sonnabend, 20. November, fertig asphaltiert sein – auch das letzte Teilstück zwischen Curslack und Geesthacht.