Bergedorf. Die nächste Auflage ist für den 28. und 29. Mai 2022 geplant. Auch der Hachede-Triathlon 2021 steht vor der Absage.
Es ist eine Szene wie aus einer anderen Zeit: Dutzende Sportler stürzen sich beim Vierlanden-Triathlon 2019 in den Hohendeicher See. Dicht an dicht drängen sich die Aktiven um die besten Startpositionen. Es ist klar, dass es ein solches Gedränge während einer Corona-Pandemie nicht geben kann. Nachdem die Traditionsveranstaltung bereits 2020 gestrichen werden musste, ist nun fünf Wochen vor dem Start nun auch der Vierlanden-Triathlon 2021 abgesagt worden. „Wir können einfach nicht ewig auf die Politik warten“, begründete Organisator Klaus-Dieter Stein den Entschluss. Der 25. Vierlanden-Triathlon soll nun erst am 28. und 29. Mai 2022 über die Bühne gehen.
Ein Bündel an Maßnahmen sollte Kontakte minimieren
Dabei hatte Stein ein umfangreiches Konzept zur Kontaktvermeidung erarbeitet, um die Veranstaltung, an der in normalen Jahren rund 1500 Aktive teilnehmen, für 2021 zu retten. Dies beinhaltete getrennte An- und Abreisewege, die Aktiven sollten in sogenannten „Rolling-Starts“ einzeln auf die Strecke gehen, die Zahl der Zuschauer limitiert werden, und die verschiedenen Rennen wurden auf zwei Tage verteilt. Ein negativer Coronatest am Veranstaltungstag wäre Voraussetzung zur Teilnahme gewesen, und eine Tracing-App sollte zum Einsatz kommen, um mögliche Infektionen nachzuverfolgen.
Sorge, dass die Sportler sich übernehmen könnten
Doch der Abstand war nicht das einzige Problem. Die Sorge um die 150 Helfer sei groß gewesen. Und die wochenlangen Sport-Beschränkungen und insbesondere die geschlossenen Schwimmbäder machten Stein noch sehr viel mehr Kopfzerbrechen. „Man hat ja als Veranstalter auch eine Verantwortung gegenüber den Athleten“, gibt er zu bedenken. „Kaum jemand konnte zuletzt noch das Schwimmen trainieren. Da wäre ein Wettkampf ein großes Risiko gewesen. Kaum einer gibt ja vor sich zu, dass er nicht fit ist.“
Auch Hachede-Triathlon wird „zu 99 Prozent“ abgesagt
Ebenfalls vor der Absage steht der Hachede-Triathlon in Geesthacht (28. Juni). „Zu 99 Prozent wird er nicht stattfinden können“, schätzt Organisator Jens Naundorf. Mitte Mai soll die endgültige Entscheidung fallen. Eine Verlegung in den Herbst, wie sie etwa beim Bergedorfer Citylauf angedacht ist, lehnen Stein und Naundorf für ihre Veranstaltungen ab. „Im Herbst ballt sich dann alles, und man kann als Triathlet nicht ewig spät im Jahr starten“, betont Naundorf. „Da wollten wir uns mit den anderen Veranstaltungen keine Konkurrenz machen.“