Hamburg. Um 11 Uhr wurde der Testalarm zu Beginn der Sturmflutsaison in Hamburg ausgelöst. Sturmflutgefahr besteht bis zum 31. März.

Punkt 11 Uhr wurde es richtig laut in Hamburg: Zu diesem Zeitpunkt haben am Donnerstag an der Elbe die Sturmflutsirenen geheult. Der Grund für den Probe-Alarm: Am 15. September beginnt die Sturmflutsaison. Deshalb testet Hamburg alle Warnmittel, die im Falle einer Sturmflut zum Einsatz kommen könnten.

Sturmflut-Gefahr in Hamburg: Alarm-Sirenen im Test

Hamburg ist mit seinen modernen Hochwasserschutzanlagen bestmöglich geschützt, teilte die Innenbehörde mit. Trotzdem ist die Gefahr einer extremen Sturmflut nie ganz auszuschließen. Insbesondere in der Zeit vom 15. September bis 31. März des Folgejahres kann es für die tiefer liegenden Stadtteile und im Hamburger Hafen zu einer Gefährdung durch Sturmfluten kommen.

Die Behörden in Hamburg führen jedes Jahr im Herbst einen Probebetrieb der Warnmittel durch, der neben einer Überprüfung der Anlagen auch dazu dient, die verwendeten Signale und Medien in Erinnerung zu rufen und auf die in Kürze beginnende Sturmflutsaison hinzuweisen.

Warnungen per App, Sirene und Böllerschuss

Von 10.45 Uhr an wurde über das Modulare Warnsystem (MoWaS) eine Information an Nutzer von Warn-Apps (z. B. NINA) gesendet. Zudem wird die Meldung auch von den an MoWaS angeschlossenen regionalen Rundfunksendern verbreitet.

Um 11 Uhr wurden dann die im Tidegebiet der Elbe gelegenen Sirenen ausgelöst und sendeten einen einminütigen auf- und abschwellenden Heulton, mit der Bedeutung: „Achtung! Es besteht eine Gefahr! Informieren Sie sich!“

Um 11.05 Uhr wurde eine Böllerschussanlage am Hafentor probeweise betrieben. Hier erfolgen zur Warnung, insbesondere für die Personen im Bereich des Hafens, zwei Böllerschüsse in kurzer Abfolge.

Um 11.45 Uhr folgte noch die Entwarnung mittels eines einminütigen Dauertones der Sirenen (bedeutet: „Achtung! Die Gefahr ist vorüber!“) sowie einer entsprechenden Nachricht auf den Warn-Apps.

Ausfallsicherer Funkstandard in Hamburg wird getestet

Am Donnerstag wurde erstmalig auch die neue Auslösetechnik für Sirenen über den digitalen Funkstandard TETRA-BOS genutzt. Über dieses geschützte Netz, das ausfallsicher ausgelegt ist, wickeln Polizei, Feuerwehr und Katastrophenschutz ihren Funkverkehr ab.

Hamburg verfügt derzeit über 124 Sirenen im sturmflutgefährdeten Bereich, darunter 99 elektronische Hochleistungssirenen, wobei das Sirenenwarnnetz stetig weiter modernisiert und technisch auf den neuesten Stand gebracht wird. Derzeit laufen zudem Überlegungen, das Sirenennetz auch auf die nicht von Sturmfluten betroffenen Gebiete in Hamburg auszudehnen.