Hamburg. Burgunderrotalge ist für Mensch und Tier gefährlich, für Hunde tödlich. Halter sollten Tiere von befallenen Gewässern fernhalten.
Ein aufmerksamer Spaziergänger bemerkte es in den Tagen vor Silvester: Das Wasser am Ufer des Allermöher Sees war über eine weite Strecke rötlich eingefärbt. Der Neuallermöher benachrichtigte das Bezirksamt und die Hamburger Behörde für Umwelt.
Nach einer sofortigen Laborprobe spricht Jan Dube von der Umweltbehörde nun von einer kleinen, wenn auch unerfreulichen Sensation in dem beliebten Badesee: "Erstmalig ist die Burgunderrotalge in einem Hamburger Badegewässer aufgetreten. Sie ist eher in Süddeutschland verbreitet, etwa im Alpenraum." In Schleswig-Holstein habe es aber auch schon vereinzelt Funde gegeben.
Burgunderrotalge: Tiere könnten tödlich erkranken
Laut Bezirksamtssprecher Dr. Sebastian Kloth bildet die Burgunderrotalge nicht wie die meisten Blaualgen die bekannten grünen oder blaugrünen Schlieren im Wasser, wie dies etwa seit Jahren im für den Badebetrieb gesperrten Eichbaumsee der Fall ist. Jedoch sei auch diese rote Variante giftig. Sie produziere Toxine, die Körperreaktionen bei Menschen und Tieren hervorrufen können.
Auch wenn derzeit eher kein Badegast im Allermöher See schwimme: Besonders Hundebesitzer sollten jetzt ihre Vierbeiner vom Allermöher See fernhalten. Die Tiere könnten bei Aufnahme des Wassers jetzt tödlich erkranken. Das Bezirksamt hat bereits entsprechende Warnschilder an dem beliebten Badesee aufgestellt.
Allermöher See: Regelmäßige Proben genommen
"Die Burgunderrotalge ist eher im kälteren Halbjahr aktiv, wenn das Wasser kalt ist", erklärt Umweltbehördensprecher Dube. "Daher besteht Grund zur Hoffnung, dass sie im Frühjahr, wenn das Wasser wärmer wird, auf den Seeboden absinkt."
Sollte das nicht der Fall sein, müsste der Allermöher See allerdings rechtzeitig vor Saisonbeginn für den Badebetrieb gesperrt werden. "An Maßnahmen zur Bekämpfung denken wir aber erst dann, wenn der Algenbefall auch in der warmen Jahreszeit bleiben sollte."
Denn das könne einerseits kompliziert und teuer sein und wäre andererseits auch ein Eingriff in das biologische Gleichgewicht des Gewässers. Der See wird ab sofort regelmäßig unter Aufsicht des Bergedorfer Verbraucherschutzamts beprobt und beobachtet.