Hamburg. Am Wochenende hielten sich acht Baumärkte nicht an die Corona-Richtlinie – zwei davon in Bergedorf. Das hat Konsequenzen.
Ein Versuch schien es ihnen wohl wert: Mit Blick auf die vielen Kunden in den benachbarten Baumärkten von Glinde, Wentorf und Geesthacht schien es auch den Hamburger Baumärkten am Wochenende verlockend, ihre Türen zu öffnen – und zwar nicht nur für die Gartencenter, wie es nach der Corona-Richtlinie erlaubt ist. Das Bauhaus am Curslacker Neuen Deich und auch Obi an der Kurt-A.-Körber-Chaussee zählten zu den insgesamt acht Hamburger Baumärkten, die am Sonnabend geöffnet hatten.
Baumärkte in Hamburg setzen sich über Corona-Richtlinie hinweg
„Wir haben uns mit der Innenbehörde und den Bezirksämtern abgestimmt, wie das rechtlich zu bewerten ist. Dann hat die Polizei kurzerhand eine Schließung veranlasst“, sagt Polizeisprecherin Nina Kaluza.
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„Die haben einfach aufgemacht als hätten sie schon immer nur Grünpflanzen und nie auch Werkzeug verkauft“, wunderte sich Bergedorfs Bezirksamtsleiter Arne Dornquast, der nun das Ordnungsamt und die Rechtsabteilung mit der Prüfung beauftragte: „Wir müssen jetzt jeden Laden genau nachmessen und die Quadratmeterzahlen vermerken.“
„Es gibt keine Bestrebung, die Verordnung zu ändern“
Auch Hamburgs Wirtschaftsbehörde ist besorgt, so Sprecherin Susanne Meinecke: „Das war widerrechtlich, die Polizei wird wohl Anzeigen gefertigt haben. Und es gibt es ausdrücklich keine Bestrebung, die derzeit geltende Verordnung zu ändern. Es bleibt dabei, dass nur click & collect erlaubt ist.“
Offenbar ist inzwischen Einsicht eingekehrt, denn das Bergedorfer Bauhaus hat einen neuen Eingang geschaffen: Freundliche Mitarbeiter leiten die Kunden jetzt ausschließlich durch die Gartenabteilung. Nur, wer einen Gewerbeschein vorweist, darf den Haupteingang nutzen, der etwa zu den Werkzeugen, Farben und Hölzern führt. Die Polizei jedenfalls wird auch in den nächsten Tagen besonders wachsam sein – und weiß: Das Bauhaus neben Ikea in Moorfleet hält sich an die Vorgaben.