Hamburg. Stiftung hat zur Euro 2024 ein Programm zur Geschichte des Hamburger Fußballs zusammengestellt. Welche Rolle HSV und St. Pauli spielen.

Nur noch wenige Tage, dann beginnt in Deutschland die Fußball-Europameisterschaft. Auch in Hamburg werden vier Gruppenspiele und ein Viertelfinale im Volksparkstadion ausgetragen. Deshalb hat die Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte ein begleitendes Programm konzipiert, das die weitreichende Geschichte des Fußballs in Hamburg in den Blick nimmt. Im Zentrum steht dabei der Sport während des Nationalsozialismus, aber auch der Hamburger Fußball vor 1933 und die Entwicklungen bis heute werden dargestellt.

Wie war der Sport vor der Zeit des Nationalsozialismus organisiert und wie schalteten sich die Vereine und Verbände ab 1933 gleich? Wie verhielten sich der FC St. Pauli und der HSV im Nationalsozialismus? Was geschah mit jüdischen Fußballern? Wer konnte Fußball im Konzentrationslager spielen und warum? Und: Wie sehen die Aufarbeitung im Fußball nach 1945 und die Erinnerungskultur bis heute aus? All diese Fragen sollen dabei beantwortet werden.

Fußball unter den Nazis: Gleichschaltung und kicken im KZ

Die Ausstellung „Hamburger Fußball im Nationalsozialismus – Einblicke in eine jahrzehntelang verklärte Geschichte“ wird bis 14. Juli im Geschichtsort Stadthaus und im Mahnmal St. Nikolai in der Innenstadt gezeigt. Erstmals zu sehen war sie 2016 im Hamburger Rathaus. Darin wird thematisiert, wie der Nationalsozialismus und später der Krieg das Sport- und Vereinsleben veränderte und individuelle Schicksale von Sportlern und Vereinsfunktionären aufgezeigt sowie einzelne Vereine und die Auswirkungen der Sportpolitik der NSDAP, von Verboten und Verfolgungen, aber auch Mitläufertum vorgestellt.

Wenig bekannt ist, dass in vielen Konzentrationslagern auch Fußball von Häftlingen gespielt wurde – wie auf dem ehemaligen Appellplatz des KZ Neuengamme. Dazu gibt es etwa am Sonnabend, 6. Juli, 14 bis 17 Uhr, einen Rundgang über das Gelände der Gedenkstätte am Jean-Dolidier-Weg 75. Zudem beleuchten weitere Stadtrundgänge die Geschichte von Hamburgs zwei großen Vereinen HSV und St. Pauli während des Nationalsozialismus. Das gesamte Programm ist zu finden im Internet unter www.gedenkstaetten-hamburg.de/de/veranstaltungen.