Bergedorf. Bezirk Bergedorf will 31 Parkplätze vor Klinik streichen. Ein schwerer Fehler. In Wirklichkeit braucht es mehr Stellflächen.
So blind habe ich Bergedorfs Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP lange nicht erlebt. Wie kann der Rückbau von mehr als 30 Parkplätzen in der Nachbarschaft zum Bethesda Krankenhaus bejubelt werden, ohne dass für die Klinik über Alternativen nachgedacht wird? Ist die parteipolitische Wahlkampfbrille wirklich schon so beschlagen, dass Bergedorfs Zukunft aus dem Blick gerät?
Bezirk will 31 Parkplätze vor Krankenhaus streichen
Kurz zu den Fakten: Die rund 50 offiziellen Stellplätze auf dem Bethesda-Gelände reichen für das 340-Betten-Haus bei Weitem nicht aus. Deshalb sind die 30 legalen an der Justus-Brinckmann-Straße so wichtig, wenn auch die längst nicht ausreichen: Die Bethesda-Patienten und ihre Besucher kassieren schon heute Hunderte Strafzettel pro Woche, weil die Polizei in den benachbarten Straßen der Klinik nach Kräften aufschreibt.
Die Lösung: ein Parkhaus auf dem heutigen Fritz-Reuter-Sportplatz
Verantwortungsvolle Bezirkspolitik wäre es, diese Misere auch unabhängig vom absehbaren Desaster an der Justus-Brinckmann-Straße endlich zu beheben. Auch wenn das kompliziert ist: Ein Umbau des Parkplatzes zum Parkhaus geht nicht, weil dann der Hubschrauberlandeplatz nicht mehr angeflogen werden könnte. Neue Stellflächen östlich vom Klinikum scheiden aus, weil dort bereits die Landesgrenze verläuft und sich zudem ein Wald entwickelt hat. Bleibt nur eine Lösung: endlich den Fritz-Reuter-Sportplatz zu überplanen. Aber nicht bloß für neue Wohnungen, sondern auch mit einem modernen Parkhaus.
Die schöne neue Welt besteht nämlich nicht bloß aus Fußgängern, Radfahrern und Linienbus-Passagieren. Mancher wird auch in Zukunft noch das Auto nutzen – vor allem für den Weg ins Krankenhaus. Oder soll der Patient der Zukunft in Bergedorf mit dem Fahrrad bis auf den OP-Tisch radeln?