Bergedorf. Wenn man eine Niederlage kassiert, aber als Gemeinschaft alles gegeben hat, ist das auch ein Erfolg.
In einem Sportverein lernen Kinder und Jugendliche, sich in einer Gruppe zu etablieren und zu behaupten. Das ist nicht immer leicht. Aber in einer stark von den sozialen Medien bestimmten Welt, in der Algorithmen jedem ohnehin nur die Dinge zeigen, die derjenige hören will, ist es umso wichtiger, sich im täglichen Leben auch einmal mit unbequemen Dingen auseinandersetzen zu können.
Dazu gehört, Rückschläge einzustecken und Kritik auszuhalten, ohne beim kleinsten Widerstand gleich beleidigt davonzulaufen oder es als einen persönlichen Angriff zu verstehen. Kurzum: Verlieren muss gelernt sein. Wo geht das besser, als bei einem sportlichen Wettkampf? Akzeptieren, dass andere besser sind, ist eine Schule fürs Leben. Es fördert den Ehrgeiz, es das nächste Mal besser machen zu wollen.
Und wenn man dann eine Niederlage kassiert, man aber als Gemeinschaft alles gegeben hat, ist das auch ein Erfolg. Ich verstehe den Ansatz, den Leistungsgedanken nicht zu früh in den Vordergrund zu rücken. Im Vordergrund sollte stehen, auf die persönliche Verbesserung der einzelnen Kinder zu achten und den Spaß zu fördern. Das bedeutet, auch mal die Schwächeren spielen zu lassen.
Hier sind meines Erachtens die Trainer gefordert, die viel zu früh auf Ergebnisse achten. Ich kenne nicht wenige Jugendtrainer, die ohne offizielle Spielwertung für sich mitzählen und ihre eigenen Tabellen führen. Und Kinder vergleichen sich ohnehin ständig. Was ist also ohne Ergebnis gewonnen? Nichts.