Hamburg. In Bergedorf fliegen bald Autos, Motorräder und Monstertrucks durch die Luft. Auch die Jüngsten fahren bei der Roselly Stunt Show mit.
Wer in der Familie Roselly aufwächst, erlernt das Stuntfahren schon von Kindesbeinen an. „Man wird da reingeboren und kennt nichts anderes“, sagt Schieber Roselly. Der 33-Jährige ist einer von 16 Fahrern bei der „Roselly Stunt Show“, die mittlerweile in vierter Generation geführt wird. An den kommenden beiden Wochenenden tritt das Team auf dem Frascatiplatz in Bergedorf auf, wo es bereits mehrfach zu Gast war.
„Es ist hier immer ein Mega-Event“, sagt Roselly. In Bergedorf gab es den vergangenen Jahren bis zu 1000 Besucher pro Veranstaltung. Die 90- bis 120-minütigen Vorstellungen versprechen „alles Mögliche, was man mit Autos und Motorrädern machen kann“. Sich überschlagende Autos, durch Feuerringe springende Motorräder, über Rampen fahrende Monstertrucks – die Liste an Attraktionen ist so abenteuerlich wie skurril.
Bergedorf: Spektakuläre Stuntshow auf dem Frascatiplatz
„Man hat immer Nervenkitzel und einen Adrenalinkick. Gewohnheit kehrt da nie ein“, erzählt Roselly. „Wenn man sich mit dem Auto mehrfach überschlägt, dann aussteigt und die Leute applaudieren, kriegt man als Fahrer schon Gänsehaut.“ Verletzungen kalkuliert das Team dabei ein: „Es kann immer etwas passieren. Ich habe mir schon mal das Handgelenk und das Schlüsselbein gebrochen“, berichtet der zweifache Vater. „Wir haben großen Respekt vor jedem Stunt und bereiten uns lange vor.“
Für jede Show benötigt das Team 15 bis 20 Altfahrzeuge, die im Laufe der Vorstellung komplett kaputtgemacht werden. Dafür arbeiten die Rosellys mit Autoverwertungen zusammen, die die zerstörten Wagen im Anschluss wieder entgegennehmen. Wertvollstes Gefährt ist der 1800 PS starke, mit Methanol angetriebene Monstertruck „Bluegrass Stomper“. Der Rennmonstertruck wurde im Januar 2010 aus dem US-amerikanischen Kentucky importiert. Bei der Vorstellung sind mindestens fünf Monstertrucks im Einsatz.
Familie Roselly ist von Mai bis Oktober unterwegs
Gebürtig stammt die Familie aus dem rheinischen Rödigen, das rund 50 Kilometer westlich von Köln liegt. In der Heimat ist das Team aber nur von November bis April. Dann stehen vor allem Reparaturarbeiten an. Roselly: „Es ist schön, wenn wir zu Hause gemeinsam Weihnachten feiern können. Wir müssen uns aber auch wieder früh auf die kommende Saison vorbereiten.“
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Auf Tour lebt das Team, das mit 15 Lkw unterwegs ist, in Wohnwagen. Den Auftakt machten die Rosellys in diesem Jahr in Bad Salzungen. In Bergedorf treten sie am kommenden Sonnabend, 24. Juni (19 Uhr), und Sonntag, 25. Juni (11 Uhr), sowie am Sonnabend, 1. Juli (19 Uhr), und Sonntag, 2. Juli (11 Uhr), auf. Tickets gibt es ausschließlich an der Tageskasse (Erwachsene: 25 Euro, Kinder: 20 Euro). Im Anschluss reist der Tross weiter zur nächsten Show nach Pinneberg.
Der jüngste Fahrer ist drei Jahre alt
Die Familientradition soll noch lange fortgeführt werden – und die neue Garde steht schon in den Startlöchern. Rosellys jüngerer Bruder Edmund (14) ist bereits auf dem Motorrad unterwegs, die Söhne Wesly (drei) und Simon (sechs) fahren schon Quad. Auch sie werden an der Show teilnehmen. „Sie sind unsere fünfte Generation“, sagt Schieber Roselly mit einem breiten Grinsen.