Bergedorf. Bergedorfs Agenturchef Rolf Macele setzt auf die Zukunft. Doch noch ärgert er sich über die konstant hohe Arbeitslosigkeit im Bezirk.
Der Arbeitsmarkt im Bereich der Agentur Bergedorf befindet sich aktuell in einer Art Wartestellung: Geschäftsstellenleiter Rolf Macele beklagt einen „Arbeitsmarkt auf schwächelndem Niveau“, der bei Zu- und Abgängen an Jobsuchenden „zwar immer noch aktiv ist, mehr aber auch nicht“.
Allerdings sieht der Experte deutliche Vorzeichen einer Trendwende, wenn er auf die Entwicklung der gemeldeten freien Stellen blickt: Der aktuell in Bergedorf gemeldete Bestand an offenen Arbeitsstellen liegt rund 35 Prozent höher als noch im April und steht auch im Vergleich zum Mai 2022 um fast zehn Prozent besser da. Konkret sind die von der Agentur vermittelbaren offenen Jobs in Bergedorf von 472 auf 641 gestiegen. Vor einem Jahr waren es nur 482.
Arbeitsmarkt: Bergedorfs Arbeitslosenquote liegt bei 7,9 Prozent
Dem steht heute eine Arbeitslosenquote von 7,9 Prozent oder 5868 Bergedorfern gegenüber, die aktuell bei der Agentur als jobsuchend gemeldet sind. Das sind 76 mehr als vor einem Monat. Im Mai 2022 waren es allerdings noch 1068 weniger. Damals lag die Quote bei 6,8 Prozent.
Beim Blick auf die freien Stellen gibt es aktuell einen deutlichen Schwerpunkt im Einzelhandel. So führen Kaufleute im Einzelhandel die Liste der begehrtesten Neueinstellungen mit 27 vakanten Jobs an. Es folgen die Verkäufer mit 23 und die Fachkräfte für Lagerlogistik mit 21. Begehrt sind zudem Anlagenmechaniker im Bereich Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, wo es 19 freie Stellen gibt. Ferner werden 17 Kaufleute für Büromanagement gesucht.
Qualifizierte Aus- und Weiterbildung entscheidend für Chancen auf Jobs
Gute Aussichten also für Menschen mit der passenden Ausbildung. Wer aber als Ungelernter zurück in den Arbeitsmarkt will, hat heutzutage sehr schlechte Chancen, betont Rolf Macele: „Gesucht werden Fachkräfte. Auch beim Blick auf die Zahlen vom Mai wird wieder einmal deutlich, wie wichtig qualifizierte Berufsausbildungen und eine dauerhafte berufliche Weiterbildung sind. Wir als Arbeitsagentur und auch das Jobcenter unterstützen hierzu im Bedarfsfall alle Arbeitssuchenden und auf Anfrage auch aktuell Beschäftigte.“