Bergedorf. Baugenossenschaft Bergedorf-Bille hat bei der Polizei Bergedorf Anzeige erstattet. Was auf den Gedenktafeln stand.
Sie standen für ein wichtiges Stück Bergedorfer Geschichte. Doch nun sind zwei von drei Bronzeplatten, die an der Bergedorfer Straße 142 an den Bau der B 5 erinnert haben, verschwunden: Diebe haben sie von dem Gebäude, das der Baugenossenschaft Bergedorf-Bille gehört, abmontiert. Nur eine der Platten wurde zurückgelassen. Die Baugenossenschaft hat Anzeige erstattet.
Laut Polizei kamen die Diebe in der Nacht zum Mittwoch. Sie schraubten unbemerkt die Platten ab und flüchteten. Bronze ist derzeit wegen seines Materialwertes ein begehrtes Diebesgut. Schon 2021 waren Diebe nicht davor zurückgeschreckt, auch die Gedenkplatte am Mahnmal der Zwangsarbeiter an der Kampbille zu stehlen. Die Tafel ist gerade am Mittwochmorgen ersetzt und fest verankert worden.
Gestohlene Bronzeplatten erinnerten an den Bau der B5 in Bergedorf
Die Baugenossenschaft Bergedorf-Bille hat den Diebstahl der Bronzeplatten an ihrer Hausfassade angezeigt. Die Tafeln sollen einen vierstelligen Wert haben. Vor allem aber haben sie auch eine ideelle Bedeutung. Denn die Platten wurden 1986 als Kunst am Bau an diesem Gebäude angebracht. Damals war mit diesem Haus die letzte Baulücke an der B5 in Bergedorf geschlossen worden.
Die Bundesstraße war in den 1950er-Jahren als Asphaltschneise mitten durch das alte Bergedorf gebaut worden – sie sollte das Sachsentor entlasten. Ein Text auf den gestohlenen Tafeln erinnerte daran. Geblieben ist nun nur eine bildliche Darstellung der Innenstadt.