Bergedorf. In Bergedorf zieht der Frühling ein: Etwa 3600 Stiefmütterchen schmücken jetzt zentrale Verkehrsinseln. Und es bleibt dort bunt.
So ein hübscher Anblick inmitten vorbeieilender Autos: Die Verkehrsinseln auf der Kreuzung am Mohnhof erstrahlen in bunter Blütenpracht. Pünktlich zum Frühlingsbeginn pflanzen Gärtner Horst Cohrs und sein Team hier etwa 3600 weiße, gelbe und violette Stiefmütterchen. „Wir benötigen etwa einen Tag, um die Kreuzung zu bepflanzen, und dann müssen wir die Blumen auch noch wässern“, sagt der 59-Jährige, während er mit einer kleinen Schaufel ein Stiefmütterchen nach dem anderen setzt.
Auch wenn es in der kommenden Woche – wie derzeit vorhergesagt – noch einmal so richtig kalt werden soll: Die Blumenpracht ist nicht in Gefahr, denn Stiefmütterchen vertragen normalerweise auch ein paar Minusgrade. Warum die hübschen Frühlingsblüher einen so altbacken klingenden Namen tragen, wird zumeist so erklärt: Das unterste Blütenblatt – die Stiefmutter – verdeckt die beiden seitlichen Töchter, die wiederum die beiden obersten Blütenblätter – die Stieftöchter – verdecken. Andernorts wird die Pflanze auch Christusauge genannt – und ist das Symbol der Freidenker in Frankreich und Österreich. Und noch etwas Positives: Stiefmütterchen waren schon im Mittelalter ein Symbol für gute Gedanken – warum nicht auch heute?
Den Stiefmütterchen folgen später Sommerblumen
Beauftragt mit der Pflanzaktion wurde die Bergedorfer Firma Garten- und Landschaftsbau Christian Warnecke vom Bezirksamt. „Wir kümmern uns das ganze Jahr um die Kreuzung und um die Beete auf dem Bergedorfer Friedhof“, erzählt Cohrs. Mitte Mai, nach den Eisheiligen, endet die Stiefmütterchen-Saison. Die Beete werden dann mit bunten Sommerblumen bestückt. hpbk