Geesthacht. Die Angst vor seiner Frau trieb ihn ins Ziel… Wie unser Redakteur Dirk Schulz seine erste Teilnahme beim Bergedorfer Citylauf erlebte.
Ich hatte den Mund wohl etwas zu voll genommen, als ich vor meiner ersten Teilnahme am Bergedorfer Citylauf von der TSG Bergedorf und der Bergedorfer Zeitung posaunte, dass ich die Zehn-Kilometer-Strecke unter einer Stunde schaffen würde. Ohne vorheriges Training wohlgemerkt!
Zuvor hatte ich den Kollegen angeboten, einen Erlebnisbericht darüber zu schreiben. Ich hatte mir ausgemalt, dass meine Restkondition als Fußballer im gehobenen Alte-Herren-Alter schon reichen würde, selbst wenn ich zuvor noch nie so weit am Stück gelaufen war. Laufen ohne Ball macht schließlich wenig Sinn.
Erste Teilnahme beim Bergedorfer Citylauf
Nun hatte ich also am 12. Juli den Salat. Gleich viermal musste ich den Anstieg an der Augustastraße rauf. Und am Grasredder. Und am Dreichenweg bis zum Hansa-Gymnasium in der Hermann-Distel-Straße. Und das bei dem warmen Wetter. Beim ersten Mal ging es ja noch, aber danach nur noch im Schneckentempo.
Läufer um Läufer überholte mich – Junge, Alte, Frauen. Meine Taktik: Jeder, der hinter mir ist, muss mich erst mal überholen. Gedanken an eine Aufgabe gab es nach der Hälfte. Allerdings lief irgendwo hinter mir auch meine Frau mit – und diese Blöße wollte ich mir erst recht nicht geben.
Nach 59 Minuten als 159. von 218 Teilnehmern im Ziel
Um es kurz zu machen: 158 Läuferinnen und Läufer waren am Ende vor mir. Immerhin weitere 58 hatte ich hinter mir gelassen, inklusive meiner besseren Hälfte. Und ich war letztlich in genau 59 Minuten auch unter meinem Zeitlimit geblieben.
Die Strafe für die schlechte Vorbereitung folgte jedoch auf dem Fuß beziehungsweise in den Beinen. Eine halbe Woche lang kam ich kaum die Treppe vom Schlafzimmer ins Erdgeschoss herunter. Beim Gehen fühlte ich mich wie eine Marionette. Irgendwo zog doch jemand an den Strippen, ich würde doch sonst nicht gefühlt so komisch laufen.
Ach, apropos: Fußball spiele ich zwar weiterhin. Joggen war ich seitdem allerdings nicht mehr. Sie wissen schon. Die Sache mit dem Ball. Aber vielleicht mache ich ja auch 2023 wieder beim Bergedorfer Citylauf mit, der diesmal am 11. Juni steigt. Dann schaffe ich es in …, nein, lassen wir das lieber.