Bergedorf. Am Wochenende steht beim Stadtfest Bergedorf auch das Fest der Nationen an. Wie die Gäste versorgt werden.

Um 7.45 Uhr ist der Reisebus am Dienstag auf den Frascatiplatz gerollt. Fast 1500 Kilometer ist die Tanzgruppe Proliosk darin zwei Tage lang gereist – von Dubno im Westen der Ukraine bis nach Bergedorf. Diesen Donnerstag wollen die Mitglieder gemeinsam mit fast 200 anderen Künstlerinnen und Künstlern aus ganz Europa das Fest der Nationen eröffnen. Am Freitag werden dann noch mehr als 200 weitere anreisen.

Eigentlich sollte auch das ukrainische Ensemble mit 30 Kindern erst einen Tag später in Hamburg ankommen. „Aber die Gruppe ist an allen Wachtposten gut durchgekommen und konnte die Grenze unerwartet schnell passieren“, sagt Stadtfest-Organisator Thomas Kock. Ganz kurzfristig sei am Dienstag daher eine der acht Turnhallen, in denen die Gäste unterkommen, eine Nacht früher hergerichtet worden. Bis dahin wurden die Kinder im Versorgungszelt auf dem Frascatiplatz aufgenommen. „Alle haben zusammen gegrillt und konnten nach der langen Fahrt ein bisschen entspannen“, so Kock.

Fest der Nationen Bergedorf: Teilnehmer werden auf dem Frascatiplatz bewirtet

In den kommenden Tagen wird auf dem Frascatiplatz auch den anderen Gruppen – unter anderem aus Kroatien, Lettland und Dänemark – Frühstück, Mittagessen und Abendbrot von der TSG serviert. Das Mittagessen bringt ein Cateringservice: „Für fast 500 Menschen zu kochen ist dann doch etwas viel“, sagt Kock.

Parkplätze stehen auf dem Frascatiplatz trotzdem zur Verfügung – zu dem Zelt und den Hüpfburgen muss jedoch ausreichend Abstand bleiben. Während viele der Künstlergruppen von weit her kommen, machen auch brasilianische und türkische Ensembles aus Hamburg mit. Nur die kenianische Tanzgruppe, auf die das Orga-Team sich besonders gefreut hatte, musste die Reise nach Deutschland spontan absagen. „Es gab Probleme mit dem Visa“, erklärt Thomas Kock. Um sicherzustellen, dass alle 22 Kenianer wieder in ihr Heimatland zurückfliegen und nicht in Deutschland bleiben, hätte eine Kaution von 5000 Euro pro Person bei der Deutschen Botschaft in Nairobi hinterlegt werden müssen. Die Verantwortung dafür habe niemand übernehmen können.

Für alle anderen hat nun aber das Festbüro Am Bult eröffnet: Dort können sich alle Teilnehmer über den Ablauf informieren. Um die Stadt in Stimmung zu bringen, hat die Freiwillige Feuerwehr Bergedorf angekündigt, das Sachsentor mit kleinen Flaggen verschiedener Länder zu schmücken. Nach dem Abschlussumzug des Fests der Nationen am Sonntag um 14 Uhr reisen die meisten Gruppen ab.