Bergedorf. 120 Weine und Sekte hatten die Winzer dabei. Die Gäste genossen die guten Tropfen. Nur am Sonnabend lief das ziemlich aus dem Ruder.
Es war ein Jubiläum: Zum 25. Mal präsentierten Winzer aus Rheinhessen und der Pfalz jetzt auf dem Bergedorfer Weinfest vor St. Petri und Pauli ihre besten Tropfen. Etwa 120 Weine und Sekte, dazu Brände und Liköre hatten sie dabei. Ein Angebot, das bei den Besuchern gut ankam.
Für Angelika und Manfred Luczaj sowie Uta und Dirk Hensing aus Glinde war es der erste Besuch auf dem Bergedorfer Weinfest. „Wir waren früher viel auf dem Stuttgarter Weinfest auf dem Hamburger Rathausplatz“, sagte Uta Hensing. Das gibt es nicht mehr, also sind sie nach Bergedorf gefahren. Sie hatten sich zum Frühschoppen am Sonntagmittag getroffen. „Da ist nicht so viel los. Es gibt kein Gedränge“, sagt Manfred Luczaj.
Winzer zu Gast: 25. Bergedorfer Weinfest vor St. Petri und Pauli
Mit den auf dem kleinen, aber feinen Weinfest angebotenen Produkten sind sie zufrieden. Im Urlaub fahren sie ins Rheinhessische oder in die Pfalz, um Wein zu probieren und zu kaufen. Einzige Kritik: Es fehlen kleine Snacks. Angelika Luczaj: „Es wird doch eine Grundlage zum Wein gebraucht.“
Stammgast auf dem Weinfest ist Marlis Heitmann, die es sich mit Freunden am Stand von Winzer Karl-Heinz Becker gut gehen ließ. Sie waren nicht nur am Sonntagmittag in die Bergedorfer City gekommen, sondern auch schon an den Vortagen. Nun gaben sie ihre Bestellungen auf.
Auch vermehrt junge Leute kommen zum Bergedorfer Weinfest
Karl-Heinz Becker kommt mindestens zweimal im Jahr in den Norden, um die Freunde seines Rebensaftes zu beliefern. Becker ist seit Anfang an beim Bergedorfer Weinfest dabei, da haben sich Freundschaften entwickelt.
Für den Organisator Arne von Keßinger ist der Neustart nach zwei Jahren Corona-Pause gelungen. „Es sind ungefähr so viele Menschen gekommen wie 2019“, berichtete er. „Die Leute wollen raus.“ Nur am Donnerstag seien es etwas weniger gewesen. Der Live-Act, die Hut-a-Band, die die Winzer mitgebracht hatten, sei gut angekommen. Und der Trend der vergangenen Weinfeste habe sich fortgesetzt, dass vermehrt junge Menschen gekommen seien.
Alkoholisierter schlägt auf Frontscheibe eines Streifenwagens ein
Einen wenig schönen Ausklang hatte das Weinfest am Sonnabend: Um 21.30 Uhr gerieten zwei Gruppen in Streit, woraufhin ein stark alkoholisierter Neuengammer (22) einen 30-jährigen Lohbrügger attackierte. Beide mussten von der Polizei getrennt werden. Ein Kumpel des 22-Jährigen nutzte das, um auf die Motorhaube des Streifenwagens zu klettern und auf die Windschutzscheibe einzuschlagen.
Am Ende sprachen die Polizisten gegen den 22-Jährigen einen Platzverweis aus. Sein Kumpel aus Harvestehude, dessen Atemalkoholtest 2,27 Promille ergab, musste die Nacht in der Ausnüchterungszelle verbringen. Gegen ihn wurde eine Anzeige wegen Sachbeschädigung geschrieben, gegen den Neuengammer eine wegen Körperverletzung.