Bergedorf. Kanaren, Algarve, Zypern: Reiseexpertin Gisela Matschek aus Bergedorf schlägt vor, im Süden zu überwintern. Das sind ihre Tipps.

Alle zittern vor dem nächsten Winter. Vor der Kälte und vor allem vor dem drohenden Kostenschock. Da kam Gisela Matschek, Reisefachfrau und Chefin von Ihr privates Reisebüro im Sachsentor 69, die Idee, im wahrsten Sinne des Wortes Reißaus vor der Heizkostenexplosion zu nehmen und im Idealfall sogar Geld zu sparen. Sie sagt: „Wie wäre denn ein Langzeiturlaub im Süden von vier bis zwölf Wochen? Das kann man tun für wenig Geld.“

Es gibt für Gisela Matschek gleich mehrere Aspekte, die dazu animieren könnten: die runterziehende Nachrichtenlage mit der Corona-Pandemie, dem Ukraine-Krieg und einem Teuerungsschock. Letzterer zeigt sich insbesondere in der Entwicklung der Gaspreise in den nächsten Monaten.

Energiekrise: Bis zu 1300 Euro Heizkosten in den drei Wintermonaten

Heizung auf Sparbetrieb und ab in die Sonne zwischen Oktober und März: Matscheks Vorschlag erscheint ebenso simpel wie genial – doch geht er denn überhaupt auf? Die großen Gasanbieter haben angekündigt, ihre Preise zum 1. September teilweise auf das Dreifache erhöhen. Auf dieser Basis lohnt sich der Langzeiturlaub im Winter maximal für diejenigen, die über eine Wohnfläche von 100 Quadratmetern oder mehr verfügen. Sie bezahlen nämlich bei einem angenommenen Preis von 26 Cent/kWh monatlich zwischen 302 Euro (100 qm) und 431 Euro (142 qm) – auf drei Wintermonate gerechnet wären das dann 906 bis 1293 Euro.

Insofern schont der Vorschlag der Reiseexpertin nicht so sehr den Geldbeutel, das Geld wird vielmehr in den Erholungseffekt investiert. Allen von Matschek ausgesuchten Zielen ist gemein, dass die Tagestemperaturen 20 bis 24 Grad betragen, es abends deutlich kühler wird, das Ganze aber mit Jacke und Pullover erträglich ist. Matschek empfiehlt Pauschalreisen, in den folgenden Angeboten sind jeweils Hin- und Rückflug sowie Transfer und Aufenthalt in der Unterkunft inklusive. Essen ist nicht miteingerechnet, aber „Verpflegung braucht man ja hier auch“, so Gisela Matschek. Und bei einem Argument lässt sich Gisela Matschek fast nicht widersprechen: „Egal wann: Die Sonne schickt keine Rechnung.“

Energiekrise: Das sind die Tipps für Alternativen zum kalten deutschen Winter

Kanaren: „Teneriffa ist eigentlich meine Lieblingsinsel“, sagt Matschek. Dort gibt es zum Beispiel Appartementhäuser im nördlich gelegenen Puerto de la Cruz im Zeitraum vom 24. November bis 22. Dezember, die für 875 Euro pro Person (ohne Verpflegung) zu haben sind. Im gleichen Zeitraum empfiehlt die Fernweh-Expertin auch den Aufenthalt auf Fuerteventura in einem Appartementhaus mit Frühstück in Corralejo für 894 Euro. Wahlweise können auch sechs Wochen im Hotel Surfing Colors gebucht werden, hier allerdings werden schon 1738 Euro fällig.

Portugal: Wen es vom 27. November bis 27. Dezember für vier Wochen an die portugiesische Algarveküste nach Tavira zieht, der kommt im Appartementhaus (ohne Verpflegung) für 535 Euro pro Person unter. „Das ist nahe an der spanischen Grenze und ein Superangebot“, urteilt Gisela Matschek. Wer es gern etwas später und mit mehr Service wünscht, sollte sich das achtwöchige Angebot vom 7. Januar bis 4. März in der Hotelanlage Golden Club Cabanas ansehen – 1675 Euro zwar pro Person, dafür aber mit Halbpension.

Zypern: Auch für Mittelmeer-Liebhaber gibt es das Winterdomizil: Im Hotel Pyramos im Küstenstädtchen Paphos lässt es sich vier Wochen vom 22. November bis 20. Dezember mit Frühstücksbüfett für 994 Euro leben, sechs Wochen kosten 1555 Euro. Kulturelles Schmankerl: Paphos verfügt mit mehreren Kultstätten der Göttin Aphrodite auch über hohe Schauwerte.

Urlaub im Süden: besser mit Reiserücktrittsversicherung

Weitere Angebote hat Gisela Matschek in ihrem Büro im Sachsentor vorliegen. Sie empfiehlt: „So schnell wie möglich buchen, weil wir zu wenige Flüge haben und die Preise weiter steigen werden.“ Auch der Abschluss einer Reiserücktrittsversicherung sowie einer Auslandskrankenversicherung mit Covid-19-Regelungen sowie eines Flextarifs sei sinnvoll, weil die Reise so noch 14 Tage vor Antritt kostenfrei stornierbar ist.