Hamburg. Mehr als 100 Retter waren am Einsatzort. Löscharbeiten zogen sich über Stunden hinziehen. Auch die Trockenheit war ein Problem.

In Altengamme ist am Mittwoch – am heißesten Tag des Jahres in Hamburg – ein Lagerhalle in Brand geraten, in der Heu und Landmaschinen gelagert werden. Mehr als 100 Einsatzkräfte kämpften gegen das Feuer, das zunächst auf umliegende Bereiche und Felder überzugreifen drohte.

Um 9.59 Uhr meldeten mehrere Anrufer der Feuerwehr eine starke Rauchentwicklung im Bereich Horster Damm. "Die Rauchsäule war von der nahegelegenen A25 gut erkennbar", sagte Feuerwehrsprecher Tim Spießberger am Donnerstag. "Durch weitere Anrufer konnte die genaue Adresse noch auf der Anfahrt der Einsatzkräfte lokalisiert werden."

Feuerwehr Hamburg: Lagerhalle brennt – mehr als 100 Einsatzkräfte

Als die Feuerwehr am Einsatzort am Horster Damm im Bezirk Bergedorf eintraf, brannte die 450 Quadratmeter große Halle bereits lichterloh. Auch Nachbarn des landwirtschaftlichen Betriebes hatten die starke Rauchentwicklung bemerkt und die Feuerwehr alarmiert. Da bereits am Vormittag extreme Temperaturen von mehr als 30 Grad herrschten, wurde direkt auf Alarmstufe Feuer 3 erhöhte, also drei Löschzüge alarmiert.

Da die Flammen auf umliegende Bereiche und Felder überzugreifen drohten, kamen auch Feuerpatschen zum Einsatz. Mit sechs Strahlrohren vom Boden aus und einem von der Drehleiter aus bekämpften die Feuerwehrleute den Großbrand von mehreren Seiten. Aus Sorge vor Funkenflug baute die Feuerwehr eine sogenannte Riegelstellung auf und besprühte in etwa 100 Metern Entfernung zur Brandstelle ein Reetdach mit Wasser.

Helfer der Freiwilligen Feuerwehr Curslack kühlen ein Reetdachhaus, das in der Nähe der brennenden Lagerhalle in Altengamme steht.
Helfer der Freiwilligen Feuerwehr Curslack kühlen ein Reetdachhaus, das in der Nähe der brennenden Lagerhalle in Altengamme steht. © Lena Diekmann

Gegen Mittag waren bereits mehr als 100 Einsatzkräfte der Feuerwehr Hamburg sowie der Freiwilligen Wehren aus den Vier- und Marschlanden, Altengamme, Neuengamme und Curslack, Krauel und Fünfhausen im Einsatz. Zudem gab es auch Unterstützung aus weiterer Entfernung: Die FF Eißendorf stellte die Versorgung der Kameraden mit Getränken sicher und verteilte Wasser und Capri-Sonne.

Feuerwehrmann kommt mit Kreislauf­beschwerden in Klinik

Denn die große Hitze war für die Einsatzkräfte in voller Schutzbekleidung und Atemschutz extrem belastend. Der Einsatz gestaltete sich daher als besonders personalintensiv, da nicht nur die Löscharbeiten nahe der heißen Flammen, sondern auch das Verlegen der Schläuche über mehrere Hundert Meter bei der Hitze besonders anstrengend war.

"Wir müssen die Kollegen relativ schnell auslösen, damit sie trinken und runterkühlen können“, berichtete Spießberger bereits am Mittwoch. Vorsorglich waren daher auch Rettungswagen und ein Notarzt zur Einsatzstelle gerufen worden, um mögliche Kreislaufprobleme der Kameraden direkt behandeln zu können. "Eine Einsatzkraft musste rettungsdienstlich erstversorgt und mit Kreislaufproblemen in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht werden."

Feuerwehr Hamburg: Hitze und Trockenheit sind ein Problem

Um 11.30 Uhr war das Feuer unter Kontrolle. "Die anschließenden Nachlösch- und Aufräumarbeiten gestalteten sich jedoch sehr zeit- und materialaufwendig", so Spießberger. Die Nachlöscharbeiten dauerten noch bis in den Nachmittag an, weitere Wehren, wie aus Lohbrügge, wurden zur Ablösung der erschöpften Einsatzkräfte um kurz nach 12 Uhr zur Einsatzstelle gerufen. Ein Hubschrauber kontrollierte die Brandstelle aus der Luft, um Hinweise auf weitere Brandnester geben zu können.

Die Halle wurde bei dem Feuer komplett zerstört und stürzte bereits während der Löscharbeiten teilweise in sich zusammen. Neben einem Mähdrescher waren dort weitere Landmaschinen und Anhänger gelagert. Die Halle hatte eine Familie gepachtet, deren eigener landwirtschaftlicher Betrieb sich in einigen Kilometer Entfernung befindet. Allein der Wert des Mähdreschers, der erst seit einem Jahr im Besitz der Familie war, wird auf 100.000 Euro geschätzt.

Der Horster Damm war zwischen dem Gammer Weg und dem Hauptdeich voll gesperrt. Zur Ursache des Feuers gibt es noch keine Annahmen. Die Brandermittler der Polizei werden ermitteln.