Hamburg. Nachdem die Suche am Montagabend ohne Ergebnis abgebrochen worden war, führte ein Spürhund die Beamten zu dem toten Jungen.

Es ist der bereits zweite tödliche Badeunfall in Hamburg innerhalb von wenigen Tagen: Nachdem die Suche nach einem 15-Jährigen am Montagabend im Allermöher See ohne ein Ergebnis abgebrochen worden war, fanden Taucher der Polizei Hamburg am Dienstag die Leiche des Jungen in dem Badesee in Bergedorf.

Wie Polizeisprecher Thilo Marxsen bestätigt, wurde die Suche gegen 11 Uhr fortgesetzt: "Wir haben den See mit dem Polizeihubschrauber Libelle überflogen und auch einen Personenspürhund eingesetzt.". Der Polizeihund habe die Beamten letztlich von der Stelle, an der Passanten am späten Montagabend Kleidungsstücke samt der Papiere des 15-Jährigen gefunden hatten, zu einem Steg geführt.

Polizei Hamburg: 15-Jähriger ertrank wahrscheinlich schon am Montagabend

Dort entdeckten wenig später Polizeitaucher in mehreren Metern Tiefe den Leichnam. Dieser wurde in die Rechtsmedizin gebracht. Ärzte sollen dort die genaue Todesursache klären.

Bei der Suche nach dem 15-Jährigen kam auch die Drehleiter zum Einsatz, die über den See ausgefahren wurde.
Bei der Suche nach dem 15-Jährigen kam auch die Drehleiter zum Einsatz, die über den See ausgefahren wurde. © Christoph Leimig

Vermutlich ist der Junge bereits am Montagabend in dem beliebten Badesee untergegangen. Gegen 22.30 Uhr starteten Polizei, Feuerwehr und DLRG eine groß angelegte Suchaktion nach dem Bergedorfer. Die Feuerwehr war mit mehreren Tauchern vor Ort. Die DLRG suchte den Allermöher See mit einem Boot und einem Sonargerät ab.

Auch eine Drohne der freiwilligen Helfer flog den See ab. "Die Drohne hat zwei Kameras: eine gewöhnliche und eine Infrarotkamera. Letzteres ist eine Wärmebildkamera, mit der wir sowohl das Ufer, den Schilf und den See abgeflogen sind", erklärt Nicolas Hopf, Sprecher der DLRG in Hamburg. Doch nirgends konnten die Retter den 15-Jährigen lokalisieren.

Feuerwehr Hamburg leuchtet Teile des See aus

Auch die Feuerwehr setzte ihre Drehleiter bei der Suche ein. Soweit es möglich war, fuhren die Retter damit über den See und leuchteten Teile davon aus. Doch auch diese Suchmaßnahme blieb ohne Erfolg. Nach rund zwei Stunden, gegen 0.15 Uhr, wurde die Suche abgebrochen.

Nach dem Fund am Dienstagvormittag hat das zuständige LKA in Bergedorf die Ermittlungen zu dem Fall aufgenommen. "Wir haben derzeit keine Hinweise auf ein Fremdverschulden", sagt Thilo Marxsen. Ferner prüft die Polizei, ob der Jugendliche eventuell Nichtschwimmer war. Die Angehörigen des 15-Jährigen sind am Montag von einem Kriseninterventionsteam betreut worden.

Erst am Wochenende war ein 13 Jahre alter Junge in der Elbe ertrunken, nachdem er vom Anleger in Teufelsbrück in den Fluss gesprungen war. Im vergangenen Jahr waren insgesamt acht Menschen in Hamburg bei Badeunfällen ums Leben gekommen.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung